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Eine Lokalberühmtheit

Eine Lokalberühmtheit

Wenn Sie in Hötting wohnen und/oder den letzthin veröffentlichten Beitrag über den Bau der neuen Höttinger Pfarrkirche gelesen haben, dann ist Ihnen der Maurerpolier Peter Vögele sicherlich ein Begriff. Er kam am 27. Juni 1864 als Sohn des Waldhüters Simon Vögele und dessen Frau Elisabeth, geborene Schindl, in der Schneeburggasse zur Welt. Im Alter von sechs Jahren trat er in die Volksschule Hötting ein, die er fünf Jahre besuchte, ehe er das Maurerhandwerk erlernte. Im Jahr 1876 trat er in die renommierte Innsbrucker Baufirma Huter & Söhne ein, bei der er schließlich mehr als 40 Jahre als Maurerpolier tätig sein sollte. In dieser Eigenschaft führte er auch die Aufsicht über den Neubau der Höttinger Pfarrkirche (1909/11). „Voll unermüdlichem Schaffensdrang hat er es zum mehrfachen Hausbesitzer gebracht. Zuletzt baute er sich noch in den Jahren 1928 und 1929 das Haus Nr. 62 in der Schneeburggasse“, heißt es in einem Nachruf auf ihn.

Und tatsächlich muss der mehrfache Familienvater (er war mit Johanna, geborene Jordan verheiratet) über ein beachtliches Maß an Energie und Tatkraft verfügt haben, denn neben seinem anstrengenden Brotberuf engagierte er sich aktiv in der Höttinger Gemeindepolitik und in zahlreichen Vereinen; so etwa bei der FF Hötting, der er 1883 beigetreten war, beim Verschönerungsverein Hötting, dem er als Gründungsmitglied angehörte, und beim Arbeiter-Unterstützungsverein von St. Nikolaus und Hötting, um hier nur drei Beispiele anzuführen.

„Eine Lokalberühmtheit wurde der Vögele-Peter aber durch das von ihm besonders geförderte und nach ihm benannte ‚Höttinger Peterlespiel‘. Es ist dies das weit zurück verfolgbare, aber auf Höttinger Art zugeschnittene Kasperle Theater. Das Peterlespiel war des Verstorbenen [d.i. Peter Vögele] Lieblingsbeschäftigung in seinen Feierabendstunden. Wer kennt nicht seine Aufführungen im urwüchsigen Höttinger Dialekt. Nicht nur in Hötting spielte er, sondern auch in Innsbruck, im Hotel ‚Europa‘, im Hotel ‚Tyrol‘, Weinhaus Happ, usw. bildete das Höttinger Peterlespiel eine gern besuchte Veranstaltung. Auch in andere Städte ist der Vögele-Peter mit seiner Peterle-Bühne gekommen, so nach Bozen, Meran, Kufstein usw., auch nach München wäre er einmal eingeladen worden, aber da ist er nicht hinausgegangen. Der Vögele Peter war ein Tiroler Original, wie sie leider fast im Aussterben sind“, so heißt es in einem Nachruf, den der Tiroler Anzeiger nach seinem Ableben brachte.

Nach einem arbeitsreichen Leben starb Peter Vögele am 26. April 1936 im 72. Lebensjahr. Einen Bericht über sein Begräbnis finden Sie hier.

Todesanzeige aus dem Allgemeinen Tiroler Anzeiger v. 27. April 1936.

(Foto: Pfarrarchiv Hötting, Manuskript Mößl)

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