Wo ist das denn?
Das heutige Titelbild ist mir wieder einmal zufällig untergekommen und darf wohl durchaus als Kuriosum bezeichnet werden. Leider habe ich keine Informationen, wo oder wann das Bild aufgenommen worden ist. Festhalten kann man wohl, dass das Bild einen „Gastgarten“ vor einer gemalten Kulisse zeigt. Befand sich dieser vielleicht in den Ausstellungshallen und wurde im Rahmen der Landesausstellung errichtet? Hat die Kulisse ein reales Vorbild oder handelt es sich dabei um ein Phantasiedorf? Gehören vielleicht sogar die Menschen zur Kulisse? Viele unbeantwortete Fragen. Vielleicht haben ja Sie auf die eine oder andere eine Antwort.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Sommer 6_173)
…und die Serles läßt der Herr Kulissenmaler aus dem Dunst emporsteigen – hinter der Kirche – und somit ist diese Kulisse ein §Typisch TYrol“- Potpourri
Das ist ja wirklich kurios!
Die Bogenlampen lassen mich vermuten, dass hier eine Straße oder ein Platz zu einem Gastgarten umgemodelt wurde. Tische und Stühle sind sicher echt, auch die sich daran/darauf befindlichen Personen. Allerdings sind diese durchwegs damit beschäftigt in die Kamera zu schauen, anstatt sich zu unterhalten – die wurden mit Sicherheit so „arrangiert“.
Der eigenartig pilzförmig überdachte Bereich dürfte auch noch real existiert haben, den Rest halte ich für Szenerie. Eine Mischung aus Tableau Vivant und Filmkulisse quasi.
Ausstellungshalle wäre denkbar, auch eine Art Bühnenbild für eine Freilufttheater-Aufführung, allerdings mit einem sehr großzügigen Platzverbrauch was den Garten betrifft.
Vielleicht wollte sich aber auch ein findiger Gastronom einen Werbeprospekt anfertigen lassen und hat für diesen Zweck Kulissenbauer, Bühnenmaler und ein paar Leute aus dem Dorf engagiert, damit man in der großen, weiten Welt sieht, was Tirol alles zu bieten hat. Papier war ja schon immer geduldig …
Die „Staffage“ bekam als Gage vermutlich ein Paar Frankfurter und ein Bier oder Kracherl.
Die Serles ist nicht ganz die Serles, die Kirche nicht Schönberg mit dem Turm von Neustift…Phantasie…
Eine lustige Bauernbühne, mit den üblichen austauschbaren Rollen
Schießerei in Tschurtschenklatsch
Xaver Bleamlhuba ……………………. Der reichste Bauer von Tschurtschnklatsch
Kreszenz………………………………….. Magd beim Bleamlhuba
Stad und Still……………………………. Knechte beim Bleamlhuaba
Loisl……………………………………….. armer, aber fescher Jager
Lipp und Menerl……………………….. zwei arme Kleinhäusler
Carmen Chantal,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,………..beider schönes Kind
Tomas Arglist……………………………. Winkeladvokat (tritt nicht auf)
Schlauwinefsky………………………… Gendarm (tritt nicht auf)
Bond……………………………………….. arbeitsloser Agent, Beichtaushilfe
Odin März…….………………………….. Waffenhändler auf Sommerfrische
Bärbel……………………………………… dessen versehentliche Frau
Wuff zur Kleffburg Eins und Zwo…… beider Hunde
Roswitha………………………………… radikaler Tierschützer. Opfer von Petzi
Petzi………………………………………….Karpatenbär, Freund von Kasperl
Kasperl………………………………………Freund von Melchiorl und Balthasarl. drei Bettlerinnen
Felix Fletterer…………………………….. Totengräber, einzig Überlebender
leicht vorhersehbarer Inhalt: Während die Abendglocke läutet,,, baut sich Xaver Bleamlhuaba vor Carmen Chantal auf und sagg: „Kcharmen hearschdu des Gleggl? In dem Kchirchl heiratidi!“ – „Naaa,Xaver, i heiratnitdi sondern in Loisl“ – usw. usw. ab, dem zweiten Akt fallen immer öfter Schüsse.
Großartig, Herr Hirsch! Sie haben mich dermaßen erheitert, ich musste lauthals lachen, vielen Dank!
Müsste ich wählen, welche der handelnden Personen mein*e Favorit*in wäre, ich wäre ziemlich überfordert. Aber nach mehrmaligem „Studium“ der Besetzungsliste habe ich mich entschieden für Kcharmen Chantal (1), Schlauwinefsky (2) – auch wenn er nicht auftritt, Wuff zur Kleffburg Eins und Zwo (3) und Felix Fletterer (4) – ein Widerspruch in sich.
Eigentlich sind alles Paraderollen – Ihre Fantasie und ihr Wortwitz sind wirklich beneidenswert.