„Wilde Bergknappen“
So lautete der Name einer Alpinen Gesellschaft, die im Jahr 1894 in Innsbruck gegründet wurde und deren Mitglieder unser Titelfoto zeigt. Die Quellenlage zu ihrer Geschichte ist – wie bei den meisten nicht offiziell registrierten Vereinen – leider äußerst dürftig. Die erste Erwähnung der „Wilden Bergknappen“ findet sich in den Innsbrucker Nachrichten vom 4. November 1895. Ihre Hochblüte dürfte spätestens mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu Ende gegangen sein. In der Zwischenkriegszeit finden sich in den Tageszeitungen nur mehr spärliche Hinweise zum Vereinsleben. In der Wiener Zeitung vom 25. Jänner 1940 werden die „Wilden Bergknappen“ (Innsbruck, Langstraße 17) letztmalig erwähnt. Damals wurde die Gesellschaft – zusammen mit andern Sportvereinen – „der Aufsicht des NS-Reichsbundes für Leibeserziehungen, Bereich 17, Wien, 4. Bez. […] unterstellt.“
Feste Bestandteile im Vereinsjahr der „Wilden Bergknappen“ waren die Christbaumfeier Anfang Jänner, die Sonnwendfeier im Juni und die Monatsversammlungen im Vereinslokal. Als Vereinslokale dienten die Gasthäuser Goldenes Dachl, Wilder Mann und ab 1902 das Gasthaus Gruber am Innrain.
Im Jahr 1907 konnten die „Wilden Bergknappen“ ihre Vereinshütte oberhalb vom Nockhof bei Mutters fertigstellen (ein Modell der Hütte ist am Titelfoto zu sehen). Ende August 1937 begingen die Mitglieder den „30jährigen Bestand“ ihrer Hütte mit einer kleinen Feier. „Obmann Karl Tauber würdigte in trefflichen Worten die Verdienste der Erbauer der Hütte und gab einen köstlichen Auszug aus der Hüttengeschichte. Die kleine Feier im engeren Mitgliederkreise war für alle Teilnehmer ein frohes Erlebnis im eigenen Bergheim“, so berichteten die Innsbrucker Nachrichten am 2. September 1937.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-M-24502)