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Wie Wohn(t)en Die Studierenden

Wie wohn(t)en die Studierenden

Mit dem Start des Semesters an der Uni und beginnt für viele Studierende auch die Suche nach einem WG-Zimmer oder einer anderweitigen Bleibe in Innsbruck. Nicht erst heute ist diese Suche oftmals ein schwieriges Unterfangen – schon seit Gründung der Universität 1669 war die Suche nach einem Zimmer oder einem Bett ein Thema, das Studierende beschäftigte. Während ortsansässige Studenten in der Regel weiter bei ihren Familien wohnten, nutzte mancher Student die Möglichkeit, bei Verwandten unterzukommen. Die übrigen Studenten mussten entweder in einem Kollegiengebäude unterkommen oder sich ein Zimmer mieten.

Kollegien kann man als Vorläufer von Studentenwohnheimen bezeichnen. In der Anfangszeit der Universität, sprich im 17. und 18. Jahrhundert, war das Nikolaihaus ein wichtiges Kollegium, das von den Jesuiten für arme Gymnasialschüler und (Theologie-)Studenten eingerichtet worden war. Das Nikolaihaus befand sich an der Ecke Sillgasse/Universitätsstraße. Mit der Auflösung des Ordens im Jahr 1773 wurde dieses geschlossen und erst 1857 wiedereröffnet. War man hingegen adeliger Abkunft so konnte man sich im Collegium Nobilium (Theresianum) im Universitätsgebäude einmieten. Das war die kostspieligste Art zu wohnen: Dort erhielten die jungen Adeligen aber auch „Tische (jedoch ohne Wein), Wonung, Heizung, Bedienung, Unterricht in Sprachen, und Excertitien [Tanzen, Fechten …]“, wie Ignaz de Luca 1782 schrieb (ab S. 106).

Die übrigen Studenten musste sich bei einem der vielen Zimmervermieter ein Zimmer suchen. Dabei gab es verschiedene Preisklassen und Angebote mit oder ohne Verpflegung. Teilweise konnten Studenten – meist in höheren Semestern – auch als Hauslehrer bei einer wohlhabenden oder adeligen Familie unterkommen. Klagen über überteuerte Zimmer und Vermieter*innen ziehen sich indes durch die Geschichte der Universität. Daher rieten die akademischen Behörden den Studierenden im 19. Jahrhundert auch dazu, nur von gutbeleumundeten Quartiergeber*innen ein Zimmer zu mieten. Außerdem versuchte das Rektorat ein Verbot zu erwirken, dass Studenten sich nicht bei alleinstehenden Frauen einmieten konnten.

Mit dem Aufkommen von Studentenverbindungen in Innsbruck in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden dann erste Verbindungshäuser, in denen Mitglieder der einzelnen Verbindungen auch teilweise wohnen konnten. Erste Studentenwohnheim unabhängig vom einer Zugehörigkeit zu einer Verbindung gab es dann erst in der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts. In der Nähe des damaligen Neubaus der Universität, am Standort des heutigen GEIWI-Turm wurde zwischen 1921 und 1923 ein erstes Studentenheim in Fachwerktechnik errichtet. Dieses Gebäude war hier bereits einmal Thema. Ergänzt werden kann zu den Ausführen dort, dass der Bau aus wiederverwerteten Teilen einer Unterkunft für Tuberkulosekranke auf der Plose bei Brixen in Südtirol errichtet worden ist und knapp 300 Studierenden Platz bot. Ende der 1960 musste er dann dem Neubau der GEIWI weichen.

Weiter Studentenheime wurden dann nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet, etwa das Internationale Studentenhaus in der Rechengasse seit 1958 in mehreren Bauphasen bis 1972. Anfang der 1980er Jahre folgten das Studentenheim „Rössl in der Au“ sowie das „Tirolerheim“ in der Technikerstraße. Am Universitätsstandort Technik wurde 1998 auch das Europaheim eröffnet. Schon 1967-69 hatte die Diözese Innsbruck ein Studentenheim gegenüber der Universität in der Santifallerstr. 3 errichtet, das Bischof-Paulus-Heim.

Im Titelbild – und damit können wir aus dem Beitrag auch noch ein kleines Rätsel machen – ist hingegen ein weiteres Studentenheim im Rohbau abgebildet, das 1977 in Innsbruck eröffnet worden ist. Kennen Sie es? Haben Sie selbst in einem dieser Heime gewohnt?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-12319)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Ein weiteres Studentenheim bw. Theologenkonvikt ist das herrlich gelegene Canisianum, welches in den Jahren 1910/11 errichtet wurde.

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