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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Weihnachtskrippen In Innsbrucker Kirchen VI: Pfarrkirche Saggen

Weihnachtskrippen in Innsbrucker Kirchen VI: Pfarrkirche Saggen

Die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit. Der Duft von Lebkuchen liegt in der Luft, Christkindlmärkte laden zum Bummeln ein und Kindheitserinnerungen werden wach. Auch die Krippenfiguren werden langsam ausgepackt und aufgestellt, um am Heiligen Abend ein besinnliches Ensemble zu bilden, das nicht nur Kinderaugen glänzen lässt. Liebe Leser:innen, begleiten Sie mich dieses Jahr wieder zu den vielfältigen Krippen in den Innsbrucker Kirchen.

Die Krippe in der Pfarrkirche Saggen stammt vom Bildhauer Franz Staud (1905-1959). Sie wurde 1943 geschaffen und ist in Form eines Holzreliefs gestaltet. In einer angedeuteten Architektur in der Mitte des Reliefs ist die Heilige Familie mit einem kleinen Engel zu erkennen. Von links eilen drei Hirten mit ihren Schafen zum neugeborenen Jesuskind, und von rechts kommen eine Frau mit Kind sowie ein weiterer Hirte, dem ein Engel den Weg weist, um das Jesuskind zu sehen. Durch den dreigeteilten Bildaufbau wirkt die Krippe beinahe wie ein Triptychon und erinnert dabei an eine entwicklungsgeschichtliche Vorform der Krippe.

Franz Staud wurde im November 1905 in Steinach am Brenner geboren und besuchte – unter anderem bei Hans Pontiller (1887-1970) – die Kunstgewerbeschule in Innsbruck sowie die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ab 1942 leitete er die Luftschutzdepots im Tiroler Landesmuseum.

Sein bevorzugter Werkstoff als Künstler war Holz, wobei er vor allem sakrale Werke schuf. Er entwarf beispielsweise den Altar in der Kapuzinerkirche in Innsbruck, der von Statuen der Heiligen Franz von Assisi und Fidelis von Sigmaringen flankiert wird und einen Preis erhielt, oder den Altar in der Pfarrkirche von Mühlau.

Krippen nahmen im Repertoire von Franz Staud einen bedeutenden Platz ein. So schnitzte er bereits während seiner Studienzeit an der Kunstgewerbeschule in Innsbruck erste Krippenfiguren. Seine künstlerische Entwicklung führte ihn von kleinen Hauskrippen mit frei beweglichen Figuren hin zu streng komponierten Krippenaltären. Einen Höhepunkt seines Krippenschaffens stellte sicherlich eine Reise nach Rom im Jahr 1951 dar, bei der er Papst Pius XII. (1939-1958) eine Krippe als persönliches Geschenk überreichen konnte.

Autorin: Maria-Gracia Winkler

(Foto: Maria-Gracia Winkler)

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