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Was Sagt Man Zu So Einem Foto?

Was sagt man zu so einem Foto?

Eine Aufnahme auf der eigentlich nichts zu sehen ist und doch sehr viel zu entdecken. Zur Lokalisierung ist vielleicht die kleine Uhr im Hintergrund eine Hilfe. Diese ist in dieser Form in Innsbruck ein Alleinstellungsmerkmal.

Davor ein Milchtrinkpilz. Über diesen haben wir hier schon gesprochen, aber vermutlich sieht man ihn meist von der anderen Seite. Ich habe den Zusammenhang zwischen Milchtrinken und Fliegenpilzen – ehrlich gesagt – nie verstanden. So einladend ist ein Giftpilz dann auch wieder nicht. Vielleicht gibt es diese Geschäftsidee auch deshalb nicht mehr. Andererseits, in einer Zeit, in der Menschen mit Wasser aufgeschwemmten Hafer oder Soja freiwillig als „Milchersatz“ trinken, darf einen auch nichts mehr wundern.

Naja, und da ist diese Brücke, die auch schon bessere Tage gesehen hat. Aber möglicherweise nicht mehr viele Weitere. Da würde ich auch mit 5 Km/h nicht mehr drüberfahren wollen. Wenn man ganz genau schaut, erahnt man, dass rechts davon auch ein Übergang sein könnte…

Dann bleibt noch das rätselhafte, ruinenähnliche Gebäude in der Bildmitte. Schaut auch nicht zukunftsträchtig aus.

Ich hoffe, ich habe nun ausreichend Anknüpfungspunkte gelegt, damit die geschätzte LeserInnenschaft weitere Entdeckungen und Erinnerungen mit uns teilen kann.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-3983)

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  1. Diese Brücke der Linie 3 wurde im Jänner 1962 gesprengt. Hier scheint sie (mangels erkennbarer Fahrleitungen einer Umleitung) noch in Betrieb zu sein, auch wenn ich zunächst wegen der „abgehobenen“ Gleislage vermutet hätte, dass die Strecke bereits stillgelegt sein müsste. Der Buckel im Gleis könnte zwar wirklich so gewesen sein – dann wäre das ein interessantes Detail., das ich bis dato noch nicht kannte – aber es könnten auch schon die Vorbereitungen für die Sprengung sein, da wurden sicher davor die Schienen ausgebaut, um sie woanders weiter zu verwenden, und ich glaube, dass auf Brücken dieser Art Zwangsschienen liegen müssen (ein zweites paralleles Schienenpaar, das Entgleisungen verhindert) – möglicherweise sehen wir die bereits ausgebauten Zwangsschienen unter den Geländern links und rechts liegen.
    Ein weiteres interessantes Detail sind die Schutzvorrichtungen gegen direktes oder indirektes Berühren der Hochspannungsleitung, die unter den alten Gaswerkbrücken verlief. Man sieht ein Schutzdach links an der Straßenbahnbrücke befestigt und zwischen den beiden Brücken sieht man auch eine Art Schutzdach. So etwas soll verhindern, dass besonders helle Kerzen auf der menschlichen Torte auf spannungsführende Leitungen pinkeln oder irgendwas hinunterhängen und das gibt es auch heute noch an verschiedenen Stellen in der Stadt an Brücken über Eisenbahnstrecken.

    Ab Dezember 1961 wurde die LInie 3 über eine provisorische Ersatzbrücke geführt, die vermutlich auf diesem Foto vom 4. August 1962 zu sehen ist: https://postimg.cc/cv54VKhj (Archivfoto, eig. Slg und Bearbeitung)
    Während die alte Brücke mit ihrem Eisenbahngleiskörper ganz eindeutig so konstruiert war, dass nur die Straßenbahn sie nutzen konnte (was auch aus der Beschilderung hervorgeht), scheint es so als hätte die provisorische Straßenbahnbrücke auch von Zufußgehenden und Radfahrenden benutzt werden dürfen, wofür auch das einasphaltierte Gleis spricht.

    Somit kann ich zu einer eventuellen Datierungsfrage eigentlich nur sagen, dass das Foto von vor Dezember 1961 stammen muss.
    Und ich es mega interessant finde. Danke fürs Zeigen! Und danke wieder mal an Walter Kreutz für die zeitlichen Anhaltspunkte.

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