was bleibt_ Poetische Bildbetrachtungen
In der Ausstellung „was bleibt. Werke aus der Kunstsammlung der Stadt Innsbruck“ können Sie neben den Kunstwerken auch eine Wand mit Rondellen entdecken.
Mit Recht werden Sie sich die Frage stellen: „Was sind Rondelle?“ Bis zur Ausstellung habe ich diesen Begriff auch nicht gekannt. Dabei handelt es sich um eine besondere Gedichtform, die keinem strikten Reimschema unterliegt.
Das Rondell besteht nur aus acht Zeilen. Die Zeilen 1, 4 und 7 sind immer gleich. Der zweite und der letzte Vers sind ebenfalls identisch. Bei den restlichen Zeilen kann etwas anderes geschrieben werden. Die Sätze müssen sich bei einem Rondell nicht reimen. Klingt einfach, ist einfach, und es kommen unglaubliche Gedichte heraus.
Die Rondelle in unserer Ausstellung stammen von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Sillgasse. Wir haben die Jugendlichen mit ihren Professorinnen Hedwig Meinhart und Franziska Sponring eingeladen, sich mit einer kleinen Auswahl der gezeigten Ausstellungsobjekte auseinanderzusetzen sowie ihre Gedanken in Rondellform niederzuschreiben. Die Ergebnisse sind lesenswert.
Kommenden Freitag, 11. Oktober 2024 um 16 Uhr, haben Sie die Möglichkeit im Rahmen von „Kunst & Kreatives Schreiben“, sich von den Kunstwerken inspirieren zu lassen. Nina Mayer-Wilhelm führt Sie zuerst durch die Ausstellung, anschließend können Sie mit Worten experimentieren und poetische Miniaturen schreiben. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Nutzen Sie die Gelegenheit, um ihre Worte sprudeln zu lassen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ausstellung „was bleibt. Werke aus der Kunstsammlung der Stadt Innsbruck“, © Stefan Rasberger)