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Von Innsbruck Nach Kärnten & Retour

Von Innsbruck nach Kärnten & retour

So ließe sich in aller Kürze der Lebensweg des k. k. Oberbergrats Alois Bouthillier beschreiben. Er kam am 18. Feber 1818 als erster Sohn des k. k. Fiskaladjunkten Johann von Bouthillier (1780-1845) und der Maria Anna Edle von Leutner zur Welt und wurde noch am selben Tag in der Pfarrkiche Mariahilf getauft. Wie sein Vater trat auch er in den Staatsdienst ein. Jedoch entschied er sich nicht für eine Laufbahn in der Finanzverwaltung, sondern – wie einst sein Großvater mütterlicherseits – für den Bergbau. Im Jahr 1854 finden wir ihn als Bergbuchführer noch in Innsbruck, aber nur zwei Jahre später übersiedelte er nach Bleiburg in Kärnten. Bereits 1861 scheint er als Berg-Kommissär in Klagenfurt auf, 1867 erfolgt seine Beförderung zum Oberbergkommissär, 1872 zum Bergrat und beendete seine berufliche Laufbahn im Jahr 1885 schließlich als k. k. Oberbergrat bei der Berghauptmannschaft in Klagenfurt.

Am 4. Oktober 1858 hatte sich der damals 30jährige Bergkommissär in Bleiburg mit der um 10 Jahre jüngeren Ottilie Perscha von Antonienburg vermählt. Angeblich soll der Bräutigam am Hochzeitsabend Kegeln gegangen sein … wie Ottilie darauf reagiert hat, ist nicht überliefert. Jedenfalls gingen aus dieser Ehe fünf Kinder hervor – wir sehen sie gemeinsam mit ihren Eltern auf der unten abgebildeten Aufnahme aus dem September 1893.

Die Familie Alois Bouthillier. V.l.n.r.: Tochter Fanny, Mutter Ottilie, Sohn Hermann als Zögling einer Militärbildungsanstalt, Vater Alois, Sohn Hans und Tochter Maria.

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Alois Bouthillier wieder in Innsbruck, wo er am 4. November 1897 im 80. Lebensjahr verstarb. Am Tag darauf wurde er zu Grabe getragen:

„Gestern Nachmittag wurde hier unter Theilnahme zahlreicher Leidtragender der Oberbergrath i. P. der Berg-Hauptmannschaft Klagenfurt Alois Bouthillier zu Grabe getragen. In Innsbruck dürfte eine ähnliche Leichenfeier wohl selten gesehen worden sein. Voran schritt Trauermärsche spielend die Salinenkapelle in ihrer Uniform, den Leichenwagen begleiteten Bergknappen mit brennenden Grubenlichtern. Dem Sarge folgten die Verwandten, ferner die Beamten der Haller Saline in Uniform und zahlreiche allen Kreisen der Bevölkerung angehörende Leidtragende. Auf dem Friedhofe hielt ein Bergknappe eine kurze Ansprache, worauf dem Verstorbenen nach aller Bergmannssittte von den Bergbeamten und Knappen ein ‚Glück auf! zur letzten Fahrt‘ ins Grab nachgerufen wurde“, berichteten die Innsbrucker Nachrichten am 6. November 1897.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Familienarchiv Weyrer-Bouthillier (Christoph Bouthillier)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
    1. … das reiche ich gerne nach: Die Information stammt von der Rückseite des Titelfotos. Dort ist die Anekdote mit Bleistift vermerkt.

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