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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Vom Mäandernden Inn Zum Waltherpark (2/2)

Vom mäandernden Inn zum Waltherpark (2/2)

Der Waltherpark wurde 1875/76 auf dem Gelände der ehemaligen Flößerlände angelegt. Bis etwa 1905 sind noch vereinzelte Floßfahrten und Landungen, wie sie im Beitragsbild zu sehen sind, belegt, doch mit dem Ausbau der Eisenbahnlinie und der Arlbergbahn (1883/84) kam der Güter- und Personenverkehr auf dem Wasser endgültig zum Erliegen.

Die einstige Lände wandelte sich zu einer städtischen Grünfläche und erhielt bald auch ihre kulturelle Prägung: Der barocke St.-Joachimbrunnen wurde hier aufgestellt, ebenso das Standbild des Minnesängers Walther von der Vogelweide, das dem Park seinen heutigen Namen gab. Nicht zu vergessen sind auch, die Geographensäule und das Thurner-Denkmal.

Wandel und Kontinuität

Im Franziszeischen Kataster von 1856 erscheint die Grünanlage noch als streng angelegte Allee mit mehreren Baumreihen. Der Stadtplan von Karl Redlich (1894) zeigt dagegen bereits eine organisch geschwungene Form – weitgehend identisch mit der heutigen Wegeführung. Vermutlich wurde dabei ein Teil des Baumbestands aus den 1850er Jahren in die neue Gestaltung integriert. Karten aus dem 20. Jahrhundert weisen kaum Veränderungen auf, was darauf schließen lässt, dass der Waltherpark seit rund 130 Jahren in seiner Grundstruktur nahezu unverändert geblieben ist – also schon immer?

Die Entwicklung der Innstraße zeigt eindrücklich, wie stark Beständigkeit und Wandel ineinandergreifen können. Während die Häuserfront der Innstraße über Jahrhunderte fast unverändert blieb, erfuhr der Fluss, der der Stadt ihren Namen gibt, grundlegende Umgestaltungen.

Heute erinnert der Waltherpark und die Innverbauung an eine Zeit, in der Innsbruck und ganz Tirol nicht nur baulich, sondern auch landschaftlich neu geformt wurde – ein Beispiel dafür, wie die Stadt und das Land sich immer wieder verändert hat, ohne seine historische Identität zu verlieren.

(klicke hier für weitere Infos zu St. Nikolaus/Mariahilf/Anpruggen)

(Barbara Jell, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Pl-10 300)

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