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Vom Hotel Zum Rathaus

Vom Hotel zum Rathaus

Das Hotel D‘ Autriche (oder wie es in den Zeitungen genannt wurde, Hotel Österreichischer Hof), an der Maria-Theresia-Straße 18, war eines der wichtigsten Absteigequartiere der Stadt. Der Innsbrucker Leopold Ferstl kaufte 1810 von den Erben des Grafen Innozenz von Künigl deren Palais. Dieses Palais wurde 1845 an Alois Lutz verkauft, der bereits im Palais Sarntheim den Gasthof Österreichischer Hof eröffnet hatte. 1847 erwarben die Wiener-Gastwirte Ernst Manlik und Conrad Stolz einen Teil des Anwesens und errichteten gemeinsam mit Lutz ein neues Hotel. Am 15. August 1849 wurde das Hotel D’ Autriche feierlich eröffnet.

Das Hotel hatte schnell großen Erfolg. Bereits 1850 war Leopold II. Großherzog der Toskana zu Gast und ihm folgten viele weitere Künstler und Adelige. Durch zahlreiche Empfänge, Konzerte und Bälle fand ein Großteil des gesellschaftlichen Lebens im Hotel statt. 1862 erwarb Josef Georg Riedl, dem die „Dampfschifffahrt- Unternehmung J. G. Riedl & Comp.“ gehörte, bei einer Versteigerung um 123.500 Gulden das Hotel. Er vermietete es 1869 an die Gebrüder Beer weiter, die das Hotel bis 1875 erfolgreich weiterführen konnten. Zu dieser Zeit fand im Saal des Hotels einmal im Monat immer um halb 10 ein evangelischer Gottesdienst statt, der von einem Salzburger Pfarrer geleitet wurde. 1875 erwarb Ferdinand Hörandtner, dem auch der Gasthof „Goldene Sonne“ gehörte, das Hotel D‘ Autriche.

In den 1870er Jahren wurden am Bahnhofsplatz (heute Südtiroler Platz) die ersten Grand-Hotels „Europa“ und „Tyrol“ gebaut. Die Konkurrenz wurde zu groß, sodass nur ein Jahr nach der Übernahme das Hotel D’ Autriche schließen musste. Das Objekt hatte danach noch zwei Besitzer. Zuerst Leopold Eck, der ein Kaffeehaus, eine Restauration und eine Bierhalle mit Schankgarten einrichtete. Die restlichen Räume wurden als Damensalon und als Eisenhandlung vermietet. 1884 kaufte es der Papiergroßhändler Leonhard Lang. Er nutze das Gebäude vollständig für sein Papiergeschäft. Im Jahre 1897 schenkte er das Grundstück der Stadt Innsbruck, die es zum neuen Rathaus umbaute.

Hannes Spitaler

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Provenienz: Sammlung Andergassen , Signatur: Bi/g – 161- 4- 0- 0-)

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