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Alles Arzl! – XII

Alles Arzl! – XII

Ich freue mich, dass ich nun erstmals einen „Gebäudewunsch“ einer Leserin erfüllen darf. Im leider etwas unscharfen Bild sehen Sie das Gebäude Schnellmanngasse 9, ehemals Arzl Nr. 26. Hausname war laut Auskunft unserer Leserin „Melbler“, laut Kunsttopographie „Mehler“ genannt. Das Gebäude schließt den Arzler Kirchplatz nordwestseitig ab.

Als kleine Beilage sehen Sie hier den Auszug aus der Datenaufnahme zu Hausnr. 26, vermutlich durch einen Bauamtsbeamten der Stadt Innsbruck durchgeführt. Das Baualter des Gebäudes hat er zwar nicht herausfinden können (laut Kunsttopographie wohl Mitte des 18. Jhdts.), dafür gibt’s aber sonst einige Informationen: Wir haben Keller, Parterre und einen ersten Stock, bewohnt von einer Familie mit zwei Erwachsenen und vier Kindern. Ein kurzer Blick ins Adressbuch von 1941, in etwa die Zeit, in der das Foto aufgenommen wurde, weist Schiestl Alois, Stand „Bauer“, als Familienoberhaupt von Arzl Nr. 26 aus. Kanal- und Wasseranschluss gibt’s noch keinen. Zu dieser Zeit war das keine Seltenheit: Vor allem die großflächige Kanalisierung (fast aller) Vorstadtgemeinden war bei den Eingemeindungen nach Innsbruck großes Thema und sehr gewichtiges Argument in puncto „pro Eingemeindung“, da sie den Gemeinden sehr teuer kam, aber dringend notwendig wurde. Im Falle Arzls etwa waren die hygienischen Zustände vor der Eingemeindung vor allem südlich der Bahn, im heutigen Neu-Arzl, äußerst schlecht.

Es gab jedoch auch Gegenstimmen: in einem Dörfchen nördlich vom Inn (nein, diesmal nicht Arzl) waren gewisse Parteien und bäuerliche Gemeindevertreter gegen den „Anschlusszwang“ an den städtischen Kanal im Falle der Eingemeindung. Der Grund: der gute Dünger gehe dadurch verloren…

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24456-26)

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