Villa „Felsen“
Am 7. Oktober 1903 konnten die Leser der Innsbrucker Nachrichten einem unscheinbaren Artikel in der Rubrik „Stadt und Land“ entnehmen, dass „[d]er Ankauf der Hungerburg durch Herrn Sebastian Kandler […] dieser Tage perfekt geworden und bereits rechtskräftig vollzogen [ist], womit der erste Schritt getan ist, das herrliche Plateau dort oben für den Fremdenverkehr zu erschließen. Die weite Ausdehnung des zum größten Teil mit Nadelhölzern bestandenen [sic] Plateaus und der projektierte Bau einer Bahn erfordert aber die Investierung großer Kapitalien, deren Verzinsung gesichert sein dürfte, da das große Kurhotel dank der sonnigen Lage das ganze Jahr offen gehalten werden kann. […].“
Tatsächlich waren mit diesem Kauf die Weichen für die Erschließung der Hungerburg gestellt. Weniger bekannt ist jedoch, dass Kandler bereits im Jahre 1903 mit der oben abgebildeten Villa „Felsen“ sein erstes Gebäude auf der Hungerburg errichtet hatte. Im Haus waren zunächst die beim Um- bzw. Neubbau des Mariabrunn beschäftigten Arbeiter untergebracht. Zudem befanden sich hier auch die Stallungen für die Fuhrwerke, die die Baumaterialien von der Stadt zur Hotelbaustelle auf der Hungerburg transportierten.
(Foto: LPD Tirol, Chronik des Gendarmerieposten Hungerburg ad Hötting)