Viertel nach Neun in Innsbruck
… oder, ein einsamer Handwagen. So oder so ähnlich könnte man das Bild wohl betiteln. Wir wissen zwar sofort, wie spät es war, als die Aufnahme gemacht wurde, den Standort zu benennen, an dem sie entstand, erfordert schon etwas mehr Wissen und/oder Vorstellungskraft. Ich musste jedenfalls ganz schön lange denken. Wie geht es Ihnen? Ein kleiner Tipp für den Standort findet sich jedenfalls auch in der Uhr, man muss aber ganz genau schauen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-26103)
Wir befinden uns in der Colingasse mit Blick zum Adolf Pichlet Platz
Rechts sieht man noch den Schlauchturm der Hauptfeuerwache im Rathaushof – siehe Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/erinnern-sie-sich-noch-an-diesen-anblick/ (viertes Bild)
Oben soll es natürlich Adolf-Pichler-Platz heißen
Der Uhrmacher Josef Hampl ist im Adressbuch von 1902 in der Adolf-Pichler-Straße 10 eingetragen.
Ich habe nun im Adressbuch von 1902 nicht nachgeschaut, aber: 1902 war die Adolf-Pichler-Straße noch im Saggen (heutige Conradstraße)
Die Familie Hampl bewohnte allerdings in drei Generationen (??) die Colingasse 10 (laut innsbrucker*innen.at)
wie breit diese „Gasse“ doch ohne Autos ist! Vielleicht war das früher einmal der Colin-Boulevard?
Ich hätte keine Chance zur Lösung gehabt, – umso interessanter diese Perspektive mit Park, Litfasssäule und Schlauchturm!
Ich habe bei dem „Park“ mit dem wunderschönen Baumbestand ja den Breinössl-Gastgarten vermutet, aber wer traut sich schon, Herrn Roilo zu widersprechen 😉
Ganz zum Schluß eine kleine Korrektur: Die Uhr zeigt Dreiviertel Drei. Dann paßt auch der sommerliche Nachmittagssonne.
Was Sie alles entdecken, Herr Hirsch! Jetzt würde mich nur noch interessieren: Haben Sie zuerst die falsche Zeitangabe in der Überschrift oder den bei dieser Zeitangabe nicht möglichen Schatten gesehen?
Es war die voll sonnenbeschienene Uhr. Das konnte nicht viertel nach Neun sein, auch nicht am Abend im Juni. Also zuerst Titel, dann Bild.
Lieber Herr Hirsch,
vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte beim Betrachten des Bildes und beim Schreiben schon meine Zweifel, ob meine Zeitangabe wohl stimmt. Da aber 21:15 für mich wegen des Schattenwurfs nicht in Frage kam, hab ich mich für 9:15 entschieden, und mir die Naturgesetze gedanklich ein wenig zurecht gebogen ;). Mein zweiter Gedanke war, die Uhr geht falsch oder ist stehengeblieben. Dass es dreiviertel Drei sein könnte, so weit hab ich nach natürlich nicht gedacht. Wie so oft, könnte die Lösung so einfach sein.
LG
Ch. Aichner