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Universitätsstraße

Universitätsstraße

In meinem letzten Beitrag zum Damenstift in der Universitätsstraße gab es einige nette Kommentare zu den Häuserzeilen dieser Straße. Daher bringe ich heute noch einige weitere Bilder aus dieser Straße, die alle aus einer Serie aus den frühen 1970er Jahren stammen.

Im Titelbild blicken wir vom Standort vor dem Wolkensteinischen Damenstift in Richtung Osten die Dreiheiligenstraße hinunter, am Ende kann man im Winterdunst noch die Bögen erkennen. Im nächsten Aufnahme blicken wir genau in die entgegengesetzte Richtung mit Radiogeschäft, Chinarestaurant, der in den Kommentaren erwähnten Balustrade des Gasthauses Schwarzer Adler und der Klosterkaserne. Alles mittlerweile Geschichte.

Das nächste Bild, aufgenommen im Kreuzungsbereich vor dem Schwarzen Adler, dessen Eck noch links im Bild zu erkennen ist, blicken wir noch einmal zurück in die Gasse.

Im letzten Bild blicken wir schließlich von einem ähnlichen Standort hinauf in die Sillgasse und damit ist die Bilderserie auch zu Ende. Danke für die Anregung und ich freue mich auf viele Erinnerungen an diese Gegend.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum: KR-NE-09047, KR-NE-09048, KR-NE-09053, KR-NE-09054)

Dieser Beitrag hat 24 Kommentare
  1. Natürlich erinnere ich mich an diesen Teil der Universitätsstraße, das meiste ist in Erinnerung geblieben, auch nicht dokumentierte Nachfolgebetriebe, die auch schon längst verschwunden sind. Manchmal ist die Erinnerung zweifelhaft, so bilde ich mir ein, bei der Nr. 20 hat es einmal eine Bäckerei gegeben (Moschenfiliale?), die mit einer Nirostafassade glänzte. Und anderes ist mir ganz unbekannt, wie die Adlerballustrade. Den Schwarzen Adler kenne ich aus Bundesheerzeiten in der Klosterkaserne als etwas übelbeleumundetes Wirtshaus, nur noch getoppt von der Alpenrose gegenüber. So ändert sich alles.
    Das Lotus Haus – jawohl, Haus, nicht House und schon gar nicht Lotu’s Haus – war eines der ersten Chinarestaurants in der Stadt, wenn nicht überhaupt das erste (oder doch das am Claudiaplatz, oder das in das Mandarin umgemodelte Cafe Mittenwald in der Speckbacherstraße?). Mutig, wer sich da als erster hinein traute, um dann fachmännisch von Flühlingslolle, At Zätzen, susssauer Swainflais und dem eigentlich indonesischen Nasi Goreng (Kichern bei den Zuhörern) zu berichten. Und zum Schluß gabs dann einen schon im Preis enthaltenen gratis Pflaumenschnaps (Flaumsnapp), exotisch angewärmt. Man glaubte sich tatsächlich in China.
    Der Kranewitter mit seinem Elektro und Radiogeschäft hatte einen Namensvetter in der MTh nahe dem Stocker Eck, der auch als Optiker auftrat. Verwandter oder identischer Besitzer?
    Daer einst auf dem kleinen Platzl beim Klara Pölt Weg „Spritzbrünnl“ genannte Brunnen ist schon zum Aufnahmezeitpunkt entfernt worden. Er hieß nicht umsonst so.
    Die Sillgasse macht mangels seriöser Adelspaläste und Damenstife einen noch deutlicheren abgetakelten Eindruck. Ich weiß noch, welche Verärgerung die Umwandlung des hier durch zwei Autos angedeuteten Parkstreifens in eine Rechtsabbiegespur erzeugte. Umgekehrt forderte man für die Kasernenkreuzung vehement eine Ampelanlage. Wenn der Bürger etwas nicht haben will braucht er es nur wünschen.

    1. Ah, Herr Hirsch: Weil Sie gerade die Sillgasse erwähnen!
      Können Sie sich an das Haus mit den 2 (Barock-) Portalen erinnern? Der nördlichste Teil sprang um (vielleicht) 2m nach Westen vor – und trug ebenfalls ein schönes (nach Süden blickendes) Portal, genau wie das sich in Nord-Süd-Richtung erstreckende Hauptgebäude.
      Die ganze Angelegenheit war (etwas) bombenbeschädigt – und in meiner Erinnerung bis Ende der 50-er, Anfang der 60-er Jahre mit einer niedereren Absperrung gesichert.
      Bei den Olympischen Spielen 1964 war alles endgültig weggeräumt….
      Wenn ich das Portal beschreiben müßte: Rechts und links eine (Halb)säule, darüber „gesprengtes Gebälk“ und dazwischen ein (h0ch)ovales Medaillon, flankiert von zwei Palm- (?) oder Öl -(?)-zweigen.
      Dieses Haus dürfte einen grünen Fassadenanstrich getragen haben.
      Gegend? nördlich der heutigen Synagoge – oder „Vorgängerbau?“

      1. In Ergänzung zu diesem (von mir wehmütig erinnerten ) Haus in der Sillgasse:
        Im „Schönegger“ auf den Seiten 238/239 ist dieses von mir oberwähnte Haus d e u t l i c h mit „T“ förmigem
        Grundriß eingezeichnet.
        Ein längliches „Stöcklgebäude“ dürfte dazugehört haben.
        Die Hoffläche grenzt an den Tannenberg-Enzenberg-Garten.
        Und – es hatte, wie gesagt, 2 schöne Portale (Barock bis Klassizismus)
        Also: Da m ü ß t e es doch irgend etwas darüber geben!

        1. Vielen, vielen Dank, Herr Auer! Ja, genau so sah dieses palaisartige Gebäude damals aus – wie gesagt, bis Anfang der 60-er Jahre.
          Die Portale – unwiederbringlich. Schade.

    2. Am Titelbild (1.Bild) ist der Bahnviadukt zu erkennen, und beim von Ihnen bezeichneten „übelbeleumundetes Gasthaus“ handelt es
      sich um das Gasthaus „Graue Katz.“ Der „Schwarze Adler“ übrigens ein seriöses Lokal befand und befindet sich in der
      Kaiser-Jäger-Straße und somit in anderer Blickrichtung.

      1. Nein, ich mein den Schwarzen Adler, in seiner Ausprägung zu Bundesheer Zeit. Der hatte nichts vom heutigen Gasthaus. Vielleicht hab ich ihn schwärzer in Erinnerung als die Graue Katz grau, aber als Präsenzdiener ging man der Beschreibung glaubend eher nicht hinein. 1967.

    3. Ja lieber Herr Hirsch, die Bäckerei Moschen gab es sehr wohl, die haben mir die Hochzeitstorte 1981 gebacken und mit dem Auto nach Gnadenwald geliefert.
      Bin ja in Dreiheiligen aufgewachsen.
      Mein Vater war öfter in der „Grauen Katz“ auf ein Bierchen und ich hab meine Schulsachen immer beim Matha gekauft.
      Jaja, Erinnerungen…

  2. Haaab ich mich doch nicht getäuscht! Der „Bielowski“ war – auch noch in den ersten paar Jahren nach 1968! – noch in der Universitätsstraße.
    Bäckerei -meiner Erinnerung nach.. – damals „Moschen“
    Und beim Friseur Franz hat die „Sporner.Gitta“ von der A.-Hofer-Str. 53/II ab Herbst „Friseuri“ gelernt…
    Natürlich erinnere ich mich oft und gerne an eine Führung mit Frau Dr. Felmaier-Brunswick: „Dreiheiligen“
    (Kirche, Ferraripalais-Festsaal und Palais Tannenberg-Enzenberg – aaaber der versprochene „Festsaal“ war dann doch nicht zugänglich. Die Atlanten des Stiegenhauses waren (da das Tor meist offen stand!) eh schon liebe alte Bekannte für mich

  3. Das Gasthaus Graue Katz habe ich als Burgtaverne in Erinnerung. So Ende 1980 war das die Rettung für hungrige Nachtschwärmer. Da gab es auch noch um 2 Uhr in der Früh ein Schnitzerl und ein Bier.

    1. Die damaligen Wirtsleut der Burgtaverne führen jetzt die Virger STuben in Pradl (Ecke Körnerstraße/Gumppstraße). Leider führt mich jetzt nie mehr der Weg dorthin….

  4. Ich muss nochmals zurück zur Bäckerei in der Universitätsstraße Nr. 20. Ja, Frau Caccavo und Frau Stepanek, auch ja, Herr Hirsch: Ab 1965 war hier die Bäckerei Moschen, die ja aus der Pradlerstraße stammte (und jetzt auch wieder eine Filiale dort betreibt). Die Zwillingsbrüder Heinz (Bäcker) und Klaus (Konditor) – beide Enkel der Pradler – eröffneten hier in der Universitätsstraße ihre erste eigene Bäckerei, bevor sie dann 1973 in die Schillerstraße zogen.

    Auf Grund meines Alters kann ich aber weiter zurückblicken. Ich wusste, dass mein Vater hier Bäckermeister und Geschäftsführer war, ich hörte immer nur: „Papa arbeitet(e) drinnen beim Haberfelner“.

    Als Beweis habe ich weiter droben das Arbeitszeugnis eingestellt. Ich kann mich sogar erinnern, dass wir Papa öfters von der Arbeit abholten, ich weiß auch noch genau, dass der Laden tiefer wie der Gehsteig lag, man musste über zwei-drei Stufen hinuntersteigen.

    In den Adressbüchern habe ich nun etwas herumgestöbert und fand (bei Personen bzw. Betrieben) folgende Einträge für Universitätsstraße 20:
    Keller Ignaz Erben 1898, 1899
    Keller Walpurga, Bäckermeisterswitwe und Hausbesitzerin: 1897 – 1927
    Saltuari Josef, Bäckermeister 1927 – 1936
    Haberfellner Maria (hier mit 2 L gegenüber einem L auf dem Stempel im Arbeitszeugnis), Geschäftsinhaberin 1936 – 1941
    Haberfellner Marie (Keller), selbst. Geschäftsfrau 1947
    Haberfellner Maria, Hausfrau 1957
    Aber auch Haberfellner Marie (Keller), Private 1953,1947

  5. Wenn ich Foto Nr. 1 betrachte, kommt es mir vor, als wäre ich erst gestern in dieser Kulisse mit genau diesem Blick gestanden. In den 70er Jahren war ich nämlich Stammgast in der Grauen Katz. Das war ein uriges, gutbürgerliches Souterrain-Lokal mit einem kleinen Gartl nach hinten hinaus. Kellnerin dort war „die Anni“. Die hat – wie man so schön sagt – „a Goschn ghabt wia a Scharnschleifer“. Natürlich hat man die entsprechend „aufgebaut“ und erntete prompt deftige Sprüche als „Retourgutschn“. Mit ihr konnte man – und das nicht nur bildlich gesprochen – Tränen lachen. Die Anni war als Kellnerin (eben wegen ihrer „Goschn“) sehr bekannt und ein gut Teil der Gäste hat wohl auch wegen ihr das Lokal besucht.
    Ins China-Restaurant Lotus (ich glaube auch, daß das das erste chinesische Restaurant in Innsbruck war) haben mich Fraunde mitgenommen, da mir chinesisch essen völlig unbekannt war. Da aß ich meine erste Flühlingslolle, sensationell ! Überhaupt war ich schwer begeistert vom ganzen Lokal und dem Essen dort und meine Liebe zum chinesischen Essen, damals dort ins Leben gerufen, ist bis heute nicht versiegt.

    1. Während meiner Grundausbildung in der Polizeischule in der BPD, von Jänner 1972 bis September 1973, war die „Graue Katz“ auch
      unser Stammlokal. Wie du richtig schreibst, war die Anni Jabinger mit ihrer „Goschn“ legendär. Sie war bei allen Gästen äußerst
      beliebt, eine Kellnerin vom alten Schlag. Weiter oben an der Kreuzung Universitätsstraße Kreuzung Kaiserjägerstraße war damals
      ein kleines Lokal, wir nannten es Schlauch, weil es derart eng war, dass zwei Personen kaum aneinander vorbeikamen.

  6. Mensch, Hermann, ja, der Schlauch, den hätt i jetzt ganz vergessen, da war i a a paarmal drein, den hätt i jetzt ganz vergessen, danke für die Erinnerung!

  7. Nachtrag: Das Ende der Ära Graue Katz
    In der neu eröffneten Burgtaverne war ich nur einmal drin, aus Neugier, nur mal so schauen, wie es denn jetzt so ist. Ich bestellte mir ein Bier und fragte ob sie Bretzen haben. Daraufhin starrte mich die Bedienung an wie einen Marsmenschen und hielt einen gefühlt fünfminütigen Monolog ungefähr folgenden Inhalts: „Bretzn ? Na naaa, Bretzn hamma koane. Wenn da des oamal anfangsch, des geaht ja ins Endlose. Wo kemma denn da hin ? Da kannt ja jeder kemmen, gell ?…“ usw. usw. (endlos). Ich habe dann mein Bier ausgetrunken und bin mit brutal schlechtem Gewissen ob meiner vermessenen Frage gegangen. Gekommen bin ich seitdem nimmer. Und ohne Anni isses eh nix mehr gwesn…

    1. Guten Morgen Thomas,
      die gute, alte Wirtshauskultur gibt es kaum mehr und das in allen Stadtteilen.
      Wenn ich an Saggen und Dreiheiligen denke, dann beginne ich (deinem Namen zur Ehr) mit dem Gasthaus FINK, in der
      Kaiser-Franz-Joseph-Straße, LEWISCH in der Bienerstraße, BÜRGERBRÄU in der Ing.-Etzel-Straße usw. usw.
      In Pradl, Wilten, Hötting und der Reichenau, leider überall dasselbe Gasthaussterben.

      1. Mann, du sprichst mit sowas von aus der Seele !!!
        Eine der letzten Relikte sind noch der Bretterkeller und die Tiroler Weinstube. Diese Lokale frequentiere ich heute noch gerne (Bretterkeller eher im Sommer, wenns Gartl offen isch), da sie seit damals weitestgehend unverändert geblieben sind. Da kann man dann so schön den Erinnerungen nachhängen…
        Aber sonst isses mehr als traurig, wie du sagst.

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