Transreligiös?
Wie schon vor kurzem darf ich wieder eine Zusendung eines interessierten Heimatforschers an die geneigte LeserInnenschaft weitergeben. Wir sehen einen aktuell auf einem Innsbrucker Friedhof befindlichen Grabstein. Wohl ohne weiterer Aufschrift.
Eine Art buddhistische Figur strahlt aus einem Wassertropfen sonnengleich über einer Barke in der fünf Menschen und eine Ruderfrau zu sehen sind. Am Bug des Schiffes erkennen wir zwei christliche Kreuze. Bei genauerer Betrachtung erkennen wir, dass ein Passagier eine Sonnenbrille trägt, ein anderer eine Brille. Sind das vielleicht die Freunde des oder der Verblichenen? Oder Kurt Ostbahn und Heino?
Oder liege ich in meiner spekulativen Interpretation völlig falsch und ich erkenne einen Klassiker einfach nicht?
Ich freue mich auf Ihre Einschätzungen.
(Quelle: Privataufnahme)
Auf Heino und Kurt Ostbahn wäre ich nie gekommen, allerdings vermutete ich spontan auch eine Verbindung zur Musik. Der Bootsinsasse ganz links erinnerte mich an Beethoven. Wenn man wüsste, ob „Musik“ in die richtige Richtung gedacht ist, könnte man evtl. auch andere Personen identifizieren. Vielleicht sind aber auch nur Menschen abgebildet, die der/die Verstorbene bewundert hat, unabhängig von deren Beruf. Der zweite von rechts mit Schirmmütze und Sonnenbrille hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Jean Paul Belmondo, finde ich.
Einen weiterer Ansatzpunkt könnte die Zen-Lehre liefern, die hat doch auch irgendwie mit Mond und Wasser zu tun, habe ich so ganz dunkel in Erinnerung. Das Bildnis im Regentropfen würde doch als Mond durchgehen, oder? Wer aus der Rategemeinschaft kennt sich denn aus mit fernöstlichen Lehren?
Auf jeden Fall ein äußerst spezieller Grabstein.
Wenn man wüßte, auf welchem Friedhof, welches Grabfeld, welche Grabreihe…halt ein bissel mehr Details, ja dann…käme man vielleicht drauf.
Ich tippe auf neureiche Laienesotherik, irgendwas mit Buddha steht auch im Vorraum, im Wohnzimmer und zweimal im Garten neben dem Mantra-Tümpel mit indischem Schilf.
Lieber Herr Hirsch,
Nach meinen Informationen befindet sich das Grab am Mühlauer Friedhof, Nördliches Grabfeld. Mehr weiß ich nicht.
Beste Grüße,
Lukas Morscher
Ah, danke, Herr Morscher! Dann ist das das Grab von Frau Elsa Meixner geb. Rahberger, * 15.7,1924 + 6.3.2003-
Das Indiz liefern die großteils verdeckten Inschriften im Hintergrund, die rechts zu Siegfried Furtenbach, * 29.7.1938 + 20.12.2017, und links zu Hilda Maria Lechleitner, * 3.10.1929 + 21.6.2021, gehören.
Ich nehme einmal mein neureich etc zurück.
Kennt jemand diese Frau Meixner?