Tiroler Kriegsteilnehmer Gedächtnistag, Teil 1
Am 7. September 1924 fand in Innsbruck der Gedächtnistag der Tiroler Kriegsteilnehmer statt. Angekündigt wurde das Ereignis in diversen Tageszeitungen und mit dem oben abgebildeten Plakat, das von Alfons Walde entworfen und von der Offsetdruckerei Wagner in Innsbruck gedruckt wurde.
Da eine Großveranstaltung dieser Art nicht leicht zu organisieren war und man nie sicher sein konnte, dass alle Beteiligten die notwendigen Informationen erhalten hatten, erschien in den Innsbrucker Nachrichten am 6. September 1924 die genaue Festzugsordnung in schriftlicher Form: „Der Festzug wird sich am Sonntag in der Zeit von 10 Uhr 30 Min. bis 12 Uhr durch die bereits früher genannten Straßen Innsbrucks in folgender Reihenfolge bewegen: Schützenkompagnie Wilten mit Musik, Kaiserjäger, 1. und 2. Regiment, Speckbacherkapelle, Kaiserschützen, Standschützen, Landsturmregiment 2, Schützenkompagnie Mutters mit Musik Khevenhüller, Hessen, Rainer-Regiment, Kavallerie, Schützenkompagnie Natters mit Musik, Artillerie, technische Truppen, Marine, Schützenkompagnie Pradl mit Peter-Mayr-Bund-Musik, Frontkämpfer, Schützenkompagnie Götzens mit Musik, Berufsmilitärgagistenverband, Schützenkompagnie Kematen mit Musik. Sonstige Kriegsteilnehmer: Kriegerlandesbund Bezirk Lienz, Bezirk Reutte, Bezirk Landeck, Bezirk Imst, Bezirk Silz, Bezirk Telfs, Bezirk Kitzbühel, Bezirk Kufstein, Bezirk Zillertal, Bezirk Wipptal, Bezirk Schwaz, Bezirk Hall, Bezirk Stubaital, Bezirk Innsbruck mit Umgebung (ausgenommen die bereits mit den militärischen Organisationen marschierenden Schützenkompagnien.“
Weiters wurde bekannt gegeben, dass Kavalleristen und Landstürmer sich an festgelegten Sammelpunkten rechtzeitig einzufinden hätten. Schwerinvalide sollten sich beim Landesverbandsfunktionär melden, damit in einem mit Sitzgelegenheiten ausgestatteten Bereich vor der Hofburg ein Platz für sie reserviert werden konnte. Für Kriegsversehrte, die am Festzug teilnehmen wollten, wurden – nach entsprechender Voranmeldung – Mitfahrgelegenheiten ab dem Sammelplatz vor der Hofburg angeboten. Bereits einen Tag zuvor (am 5. September 1924) wurden in den Innsbrucker Nachrichten die Sammelpunkte für die Kaiserjäger, den Altkaiserjägerklub und weitere teilnehmende Verbände und Gruppierungen bekannt gegeben.
Die Innsbrucker Hausbesitzer wurden von der Landesregierung und dem Festausschuss aufgefordert, die Häuser von Samstag bis Montag zu beflaggen. Zutritt zum Rennweg sollten während der Dauer des Festzugs nur Personen erhalten, die bereits zuvor eine weiße Festtagskarte käuflich erworben hatten.
(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-24)