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Stau Im Vier-Viecher-Eck

Stau im Vier-Viecher-Eck

Was für einen mit den Innsbrucker Besonderheiten nicht vertrauten Menschen unverständlich klingt, ist für die „Locals“ so klar, dass es keiner Erklärung bedarf. Aber: Was waren nun schnell die vier Viecher? Der Rote Adler, der Löwe, war der nun weiß, gülden oder sonst irgendwie eingefärbt? Das Weiße Rössl ist wieder einfach. Aber das vierte Viech? Ein Hirsch! Weiß? Golden? Vielleicht ist es doch nicht mehr automatisch verständlich. Leider.

Für unser Auge ist es kurios, wie sich die Leiterwägen in all ihren Erscheinungsformen hier aneinanderreihen. Dabei kann man auf vielen historischen Fotos der Kiebachgasse solche Ansammlungen erkennen. Nicht Alle wurden von geduldigen Nutztieren gezogen.

Ganz oben „über“ dem Stadtturm hängt eine mutige, aber wohl wenig lichtspendende Straßenlaterne. Auch wenn ich den Sinn dieser Installation nicht wirklich erkennen kann.

Die Straße ist bereits gepflastert. „Kanalisation ist eine ganz nette Sache“ ist der Titel der kürzlich erschienenen Publikation zur Infrastruktur der Altstadt. Das hilft bei der Datierung und erlaubt mir einen Hinweis auf unseren neuen Webshop, der seit heute online ist! https://www.innsbruck.gv.at/shop Wir sind stolz, danken denen, die sich unserer zahllosen Anfragen erbarmt haben und Pascal Permann ist vermutlich froh, dieses Langzeitprojekt von seiner Liste streichen zu können. Danke für Deine Beharrlichkeit. Es gibt im Shop auch einen Punkt Lagerabverkauf…

Doch nach diesem kurzen Exkurs wenden wir uns wieder dem Foto zu: Ich möchte den Blick noch kurz auf den „Laufsteg“ lenken, auf dem die Frau die Straße quert. Was ist denn das und braucht es das noch in einer Zeit der Kanalisation?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Hinter der den Trottoir gerade passierenden, wohl auf einer Shopping-Tour zum nächsten Geschäft eilenden Dame sieht man das Geschäft für Seilerwaren des Hermann Knofler. Die Schriftzüge „Knofler“ und „Seilerwaren“ sind über den Schaufenstern des Ladens gerade noch zu erkennen.

  2. Rechts sieht man das Firmenschild der Fleischhauerei des Heinrich Pittl. Dieser war 1922 in Konflikt mit dem damals noch bestehenden Kriegswucheramt und damit sogar in die Berichterstattung des Tiroler Anzeigers vom 24. Juli 1922 geraten:

    „Einschreiten des Kriegswucheramtes. Der Fleisch­-
    hauer Franz Schlapp in Brixlegg verkaufte anfangs Juli
    dem Innsbrucker Fleischhauer Heinrich Pittl 50 Kilo­-
    gramm hinteres Fleisch von einer Kalbin zu 5800 Kronen,
    welche Pittl in Innsbruck als Ochsenfleisch zu 7000 Kronen
    per Kilogramm ausschrotete. Die Preisprüfungsstelle
    fand in ihrem Gutachten die Forderung des Metzgers
    Schlapp offenbar übermäßig und billigte demselben nur
    einen Verkaufspreis von 4138 Kronen zu. Das Kriegswucher-
    amt hat gegen Schlapp die Anzeige wegen Preistreiberei-
    Verdachtes an die Staatsanwaltschaft und gegen Pittl
    wegen Irreführung der Käufer erstattet, weil er das
    Fleisch einer Kalbin als Ochsenfleisch verkaufte.“

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