skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Stadtteilwappen Reichenau (VII.)

Stadtteilwappen Reichenau (VII.)

Ende des 20. Jahrhunderts wurde den Innsbrucker Stadtteilen Stadtteilwappen zuerkannt. Dies geschah, da durch die Eingemeindungen manche Stadtteile bereits ein Wappen hatten, viele jedoch nicht. Daher entwarf der damalige Direktor des Innsbrucker Stadtarchivs Franz-Heinz Hye in der Zeit von 1989 bis 1995 neue Stadtteilwappen. In dieser Serie wird immer eines der 18 Stadtteilwappen Innsbrucks vorgestellt, dabei wird chronologisch vorgegangen. Da die Tiroler Landesregierung nur an Gemeinden ein Wappen verleihen kann, handelt es sich bei den Stadtteilwappen um inoffizielle Wappen.

Blasonierung: Der gespaltene Schild zeigt im weißen vorderen Feld auf grünem Schildfuß eine Darstellung des Roßsprungsteines mit österreichischen Bindenschild und Kreuz, im roten hinteren Feld hingegen schräg gekreuzt das goldene, gesenkte Schwert des hl. Apostels Paulus und den goldenen Abtstab mit schwarzer Schlange des hl. Abtbischofs Pirmin, an dem sich unten eine schwarze Schlange vom Boden aufschlängelt.

In der Wappenbeschreibung, verfasst vom Entwerfer Franz-Heinz Hye, finden sich bereits alle Bedeutungen der im Wappen enthaltenen Symbole. Das erste Symbol ist, wie erwähnt, der Roßsprungstein. Er erinnert an den Sprung eines Edelknaben, der an der Stelle mit seinem Pferd einen zwölf Meter breiten Graben übersprungen haben soll. In das Wappen aufgenommen wurde er, weil es das älteste Denkmal der Reichenau ist.

Der Roßsprung, Foto eines Gemäldes von Joseph Strickner. (StAI-Ph-M-11691)

Die anderen beiden Symbole sind Attribute von Heiligen, die im Zusammenhang mit der Reichenau stehen. Als erste katholische Pfarrkirche der Reichenau entstand 1959/60 die Landesgedächtniskirche St. Paulus. Als Attribut des Apostels Paulus nahm Hye das Schwert ins Wappen auf. Als zweite katholische Pfarre auf dem Gebiet der Reichenau entstand St. Pirmin 1987-1992, sie war als das Wappen angenommen wurde noch im Entstehen. Der Hl. Pirmin, einer der Stadtpatrone Innsbrucks, wird oft mit Bischofsstab und Schlange dargestellt. Das Wappen wurde bei einer Sitzung der Vereine und Korporationen der Reichenau am 17. Jänner 1990 angenommen.

Titelbild: StAI, Div-47-14
Autor: Gregor Dohle

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. …und da haben wir schon die Verbindung zur gleichnamigen Insel Reichenau im Bodensee, welche lt.legende durch den (Hl.)Bischof Pirmin von den zahllosen Schlangen befreit worden sein (Reichenau = „Räuchern-Au“, zumindest die im Bodensee hat ihren Namen daher)
    Ob der Auwald im Sillzwickel einst auch brandgerodet worden ist???

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche