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Stadtteilwappen Hötting (III.)

Stadtteilwappen Hötting (III.)

Ende des 20. Jahrhunderts wurde den Innsbrucker Stadtteilen Stadtteilwappen zuerkannt. Dies geschah, da durch die Eingemeindungen manche Stadtteile bereits ein Wappen hatten, viele jedoch nicht. Daher entwarf der damalige Direktor des Innsbrucker Stadtarchivs Franz-Heinz Hye in der Zeit von 1989 bis 1995 neue Stadtteilwappen. In dieser Serie wird immer eines der 18 Stadtteilwappen Innsbrucks vorgestellt, dabei wird chronologisch vorgegangen. Da die Tiroler Landesregierung nur an Gemeinden ein Wappen verleihen kann, handelt es sich bei den Stadtteilwappen um inoffizielle Wappen.

Blasonierung: Auf rotem Grunde der Höttinger Turm in Silber.

Die Gemeinde Hötting, wie Mühlau ebenfalls 1938 zu Innsbruck eingemeindet, führte seit 1937 ein Gemeindewappen, das dem heutigen Stadtteilwappen entspricht. Die Herkunft des Wappenbildes, der Turm der alten Pfarrkirche Höttings, und dessen Bedeutung ist hier klar, es ist ein lokales Symbol des Ortes. Die endgültige Ausführung stammt vom Höttinger Künstler Max Spielmann. Frühe Skizzen zeigen neben dem Turm auch eine Darstellung der Frau Hitt oder eine Kombination aus beiden. In der linken Skizze ist unter dem Turm klar ein Zitat des Innsbrucker Stadtwappens zu erkennen, die Idee den österreichischen Bindenschild und den Tiroler Adler in das Wappen mit aufzunehmen ist auch in zwei Skizzen erkennbar.

Skizzen für das Höttinger Gemeindewappen. (Hanna Fritz, „Groß-Innsbruck ist geschaffen!“ – Eingemeindungen in den Jahren 1938-1942. In: Matthias Egger (Hrsg.), „… aber mir steckt der Schreck noch in allen Knochen.“ Innsbruck zwischen Diktatur, Krieg und Befreiung 1933-1950 (Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Neue Folge 71). Innsbruck 2020, S. 79-111, S. 85.)

Auch andere Skizzen, auf denen der Höttinger Kirchturm teilweise mit dem Gebäude der Pfarrkirche zu sehen ist, auch in Kombination mit dem Tiroler Adler oder einer anderen Adler-Darstellung sind im Stadtarchiv enthalten. Ebenso findet sich eine frühe Darstellung des späteren Wappens mit der Pfarrkirche als zentralem Element auf rotem Schild.

Früher Entwurf eines Höttinger Gemeindewappens mit schräggeteiltem Schild und Tiroler Adler. (StAI, Bi-k-1042-1)

Früher Entwurf eines Höttinger Gemeindewappens mit gespaltenem Schild und Adler. (StAI-Bi-k-1042-5)

Früher Entwurf eines Höttinger Gemeindewappens. (StAI, Bi-k-1042-4)

Eine frühe Darstellung des Höttinger Wappens ist auf dem bereits im Jahre 1923 eingeweihten Gefallenen-Denkmal bei der neuen Pfarrkirche zu sehen. Interessanterweise entspricht dieses Wappen am Meisten dem späteren Gemeindewappen.

Das Gefallenen-Denkmal in Hötting um 1970. (Foto: Margarethe Hye-Weinhart, StAI, Ph-6717).

Das Höttinger Wappen wurde mit Sitzungsbeschluss vom 24. Februar 1937 von der Landesregierung Tirol offiziell verliehen. Wie aus der Verleihungsurkunde hervorgeht, führte die Gemeinde Hötting dieses Wappenbild bereits zuvor in ihrem Gemeindesiegel.

Wir Landeshauptmann und mitunterzeichnende Mitglieder der Landesregierung von Tirol tun hiemit kund, daß wir mit Beschluß vom 24. Feber 1937 über Ersuche der Gemeinde Hötting dieser mit Rücksicht auf ihr hohes Alter und ihre große Einwohnerzahl ein eigenes Wappen verliehen haben, das sie übrigens schon bisher in ihrem Amtssiegel geführt hat. Dieses Wappen zeigt auf rotem Felde den alten Kirchturm von Hötting in Silber mit schwarzen Rändern, so wie es anbei in Farben dargestellt ist. Zur Bezeugung dessen haben wir diese Urkunde ausfertigen lassen und mit unseren Unterschriften und dem Landessiegel beglaubigt. Gegeben im Landhause zu Innsbruck am 23. Mai im Jahre eintausendneunhundertundsiebenunddreißig.
Der Landeshauptmann
Die Mitglieder der Landesregierung
Der Regierungsdirektor

Text für den Wappenbrief an Hötting, Schreiben der Landesregierung Tirol an das Bürgermeisteramt Hötting vom 2.6.1937. (StAI, Cod-Hö-65)

Da das Höttinger Wappen das einzige ist, das als offizielles Gemeindewappen geplant wurde, stellt es innerhalb der Stadtteilwappen eine Besonderheit dar und verdient daher auch den im Vergleich zu den anderen Wappen ausführlichen Beitrag, nicht zuletzt aufgrund verschiedener überlieferter Entwürfe.

Titelbild: StAI, Div-47-5
Autor: Gregor Dohle

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