Sport Kiefer und Gasthof A…
Vielleicht liege ich nicht ganz falsch, wenn ich annehme, dass es zu dieser Aufnahme die ein oder andere Erinnerung und Anekdote zu berichten gibt. Aber nicht von mir, sondern von der geschätzten LeserInnenschaft.
Aber wo soll man bei diesem Foto eigentlich anfangen? Bei den Oberleitungen, bei den Straßenschildern, bei den Schaufenstern des Sportgeschäfts, bei dem mysteriösen Gasthof oder bei dem großen Gebäude rechts hinten?
Oder doch bei den persönlichen Erinnerungen?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Kr/Ne-8654)
Das rechte Haus Sport Kiefer wurde gerade generalsaniert und ist nicht mehr wieder zu erkennen.
Über dem Straßen Schild Reichenauer Straße wird auf den Camping Platz und die Jugendherberge
Pradl hingewiesen, die sich im Gebäude der Mädchen Renner Schule befand. Das große Gebäude am oberen rechten Bildrand ist die Leitgeb Halle, die es zu meiner Schulzeit in der Leitgeb Schule noch
nicht gab.
Standort des Fotografen war vor meiner ehemaligen Lehrstelle, der Firma Partner&Plakner.
Ja – wo soll man / ich anfangen? So viele Erinnerungen sind da auf mich eingestürmt!! Ich werde eher abwarten, was andere wissen – es gibt ja auch jemanden, der direkt hier, schnell hinterm Volderauer wohnt oder zumindest gewohnt hat, dem lasse ich gerne den Vortritt!
Etwas muss ich aber schnell schon anbringen, etwas, was mir früher nie aufgefallen ist, das mich jetzt aber richtig geärgert hat. In diesem ‚Grätzl‘, wie es einer unserer Kollegen in einem ähnlichen Beitrag genannt hat, gibt es an vielen Häusern Maria Hilf Bilder, so auch am 11er Haus in der Mitte. Ausgerechnet hier hat man es 1944 zusammengebracht, einen dieser typischen Innsbrucker Obus – Betonmasten genau vor das Bild zu stellen!
Dieses Haus wurde ja inzwischen komplett abgerissen, der Neubau ist sehr gut gelungen und auch das Maria Hilf Bild prangt wieder in voller Schönheit an der Wand – natürlich ohne diesen Mast davor. Vielleicht schickt jemand ein Bild?
Ein Bild bzw. älterer Beitrag zum Vergleichen!
Der Gasthof dürfte auch schon damals Alt-Pradl benannt gewesen sein.
Zuletzt/danach HOTEL Alt-Pradl (wurde ja als Hotel aufgelassen) .
Ehemalige Betreiber wohl die Betreiber der GOLDENEN KRONE neben der Triumphpforte.
Hier noch ein Link zum ‚Maria-Hilf-Bild‘ vom August 2019.
https://www.google.com/maps/place/Hotel+Altpradl/@47.268754,11.4082913,3a,79.9y,138.34h,97.37t/data=!3m6!1e1!3m4!1s3EuMHPsWqhd7clhISrRzRw!2e0!7i13312!8i6656!4m13!1m7!3m6!1s0x479d69511f20015b:0xed66f8c361094acc!2sPradler+Str.,+6020+Innsbruck!3b1!8m2!3d47.2661274!4d11.4090563!3m4!1s0x479d695404bfe1d3:0xcaac7c4f38525ff4!8m2!3d47.2687282!4d11.4080066
Der selbe Link nocheinmal etwas kürzer:
https://goo.gl/maps/5dCLnQJCAqHv24XT8
Das ist allerdings das Maria Hilf Bild vom Nachbarhaus, der Pradlerstraße 9 (Sailerhaus, Pizanhof, Geburtshaus von Rudolf Greinz), Pradlerstraße 11 hat ein eigenes!
Sorry, ich war nur dem Link von Klaus Will gefolgt ohne ganu nachzuschauen.
Das Haus mit der Nr. 11 gibt es natürlich auch noch bei Google-Streetview: https://goo.gl/maps/q6qhZw6sDUyEjM6G8
Danke, Herr Rangger!
Aber jetzt bin ich durch dieses Bild auf etwas Interessantes draufgekommen! Dieses Haus Pradlerstraße 11 wurde 2020 bis Unterkante Erdgeschoßdecke niedergerissen und fast gleich wieder aufgebaut. Wahrscheinlich war der Baulinienplan dafür die Ursache, ich kenn das von der Pradlerstraße 15 her. Hier blieben auch die Außenmauern bestehen, das Innere wurde „ausgeboanelt“, neue Decken und Wände wurden eingezogen, es war somit ein Umbau. Bei einem Neubau wäre die Baufläche durch die Baufluchtlinien so verkleinert worden, dass nur mehr ein Vogelhäuschen Platz gehabt hätte!
Am 28.1.2021 hat mir nun meine Cousine Fotos vom Stand der Arbeiten gesandt, mit Genugtuung habe ich gesehen, dass auch ein Maria Hilf Bild wie früher an Ort und Stelle ist. Ich habe es aber nun mit Ihrem älterem Googlefoto verglichen – es ist ein vollkommen anderes Bild, ein neues!!!
Ich weiß nun nicht, wie wertvoll das frühere Gemälde in künstlerischer und denkmalpflegerischer Hinsicht war bzw. was mit ihm geschehen ist – ich will nur auf diese Tatsache hinweisen!
Ich glaube der Betreiber des Gasthauses hieß VOLDERAUER. Bei den Anwohner des Gasthauses
war der Ausdruck „beim Volderauer“ gebräuchlich.
Ja, Herr Pritzi, bei uns hieß es nur „beim Volderauer“! Gasthof „Alt-Pradl“ stand nur in großen Buchstaben für die Ortsfremden am Gesimse.
Zu der Zeit, aus der dieses Foto stammt, war sicher schon Josef Volderauer jun. (Volerauer Peppi) der Besitzer. In meiner Zeit in Pradl war es noch der Vater, ebenfalls Josef (glaube ich). Beide waren ‚mächtige‘ Männer – von der Statur als auch (meinen Tanten nach) bezüglich Geld und diversen Funktionen (Adambräu!!). Sie besaßen ja auch einen Bauernhof in Amras, den Volderauerhof – siehe Kommentare in http://innsbruck-erinnert.at/nix-los/.
Genau Herr Roilo, zu meiner Zeit war es der jüngere Volderauer mit seiner mächtigen Statur.
Der war noch ein Wirt vom alten Schlag, dem das Wohl seiner Gäste, übrigens mit seiner
hübschen Frau, am Herzen lag.
Hieß seine hübsche Frau Charlotte?
Tipps für die Verwendung so langer Links wären nett.
Scheint so nicht zu klappen. Also alles markieren und copy&paste
Aaaa-lt-pradl, vermute ich mal.Sicher erkenne ich vorne links die Bäckerei, deren Handsemmeln an großen Feiertagen auf unserem Tisch lagen 🙂
Vorbei kam ich hier auch am Weg zur Tante Az in der Kärntnerstraße – sie war jahrelang in der Innsbrucker Puppenbühne tätig (ein Stück Familiengeschichte). Oder unterwegs zu Großonkel Karl (den Nachnamen verrate ich hier nicht) in die Pradlerstraße 31 und im Hof dort?… Herr Roilo, Innsbruck ist ein Dorf
Danke, Herr Ritzenfeld, für das Loben unserer Semmelen! Meine Onkel würden eine große Freude haben, wenn sie noch auf der Welt wären! Ja, das Brot war wirklich bekannt, sogar aus der Stadt kamen Leute, einerseits um Semmelen, andererseits um die Sauerteigwecken! Bei uns war wirklich alles Handarbeit, die Semmelen wurden nur händisch „gewirkt“, wie es im Bäckerjargon heißt, und dann in unserem Holzbackofen aus dem Jahre Schnee (darüber gab es auch schon etwas in innsbruck-erinnert) gebacken!
Übrigens: auch ich hatte eine Tante in der Kärntnerstraße, auf 10, einem der Offiziershäuser. Und auf Pradlerstraße 31 a (sie weisen ja darauf hin!) lebte mein Onkel, der Bildhauer Franz Roilo. Haben Sie schon gesehen, was aus seinem Haus, seinem Atelier, geworden ist? Gehen’s wieder einmal in den Hof von 31 – da werden’s umfallen! Die Figur hier steht allerdings noch, glaube ich zumindest.
Über Ihrem Großonkel Karl muss ich noch nachdenken, ich weiß nur, dass im Haus Nr. 31 auch die Familie Trafoyer und Frau Vögele gewohnt haben. Das alte Haus, das Vögelehaus, wurde ja von Bomben arg getroffen, bald nach dem Krieg neu aufgebaut. Organisator für diesen Bau war der spätere Justizminister Dr. Hetzenauer – siehe auch den Beitrag http://innsbruck-erinnert.at/farbenfroh/
Was ich hier noch anbringen möchte: Die Figuren an den Erkern des Hauses Nr. 31 stammen auch von meinem Onkel Franz Roilo.
Ja es stimmt: Innsbruck ist ein Dorf, nur halt leider nimmer so wie früher!!
Guten Abend Herr Roilo, die Großtante war auf Nummer 4. Der Großonkel hatte einen zumindest in Innsbruck bekannten Vater: Paul von Rittinger, der u.A. das Sindbadspiel geschaffen hat. Auch ein netter „Zufall“: meine heutige Frau hat ihre ersten Lebensjahre auch in der Pradlerstraße 31 gelebt. Höchstwahrscheinlich habe ich (fast 10 Jahre älter) mich schon damals in das blond, stopsellockige Mädchen verliebt, dass da am Brunnen gespielt hat.
Und ja, Innsbruck verliert zusehends an Heimeligkeit aber vielleicht bin auch ich mit meinen knapp 59 Jahren nur rührselig.