Sonntag Ruhetag!
Nach einer langen und anstrengenden Arbeitswoche hatte auch Berta Resele am Sonntag ihren Gemischtwarenladen in der Pradlerstraße 51 zugesperrt. Zumal sie um 1940 bereits eine alte Dame sein musste. Dabei bin ich sicher, dass man in „Notfällen“ auch bei ihr privat läuten konnte, wohnte sie und ihre Familie über Jahrzehnte auch in diesem Haus.
In den Adressbüchern scheinen an den Adressen Pradlerstraße 49 und 51 Aloisia, Albertine, Berta und Elisabeth Resele auf. Interessanterweise keine Männer, außen bei Albertine, die 1951 als verheiratete Fiegel angeführt ist.
Berta Resele führte das Geschäft bereits seit 1915. Davor gab es ein Geschäft von Albertine Resele im Nebenhaus, in der Pradlerstraße 49. Dieses bestand von etwa 1910 bis 1914.
Die in dem Geschäft betriebenen Gewerbe waren Handel mit Spezereiwaren, Trafik, Mehlniederlage, Verschleiß von Stempel- und Briefmarken und andere mehr. Berta Resele ist bis 1941 im Adressbuch als Betreiberin des Geschäfts verzeichnet. Danach scheint sie nicht mehr auf. Entweder ist sie verstorben oder weggezogen.
Vielleicht erinnert sich der ein oder die Andere an das Geschäft und seine Betreiberin.
Ich war mir eigentlich sicher, dass ich das Bild bereits eingestellt habe, da ich es aber nicht gefunden habe gehe ich das Risiko ein, es ein zweites Mal zu zeigen. Aber: Ich will den Herrn Pritzi und Ing. Roilo keinesfalls ein solches Bild vorenthalten…
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.375-32)
Nein, das war nicht das selbe Bild, aber ein ähnlicher Bildausschnitt:
http://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-das-keines-ist/
http://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-das-keines-ist/
Ich habe es gerade gefunden, sehe aber, dass ich zu spät bin! Trotzdem: Danke , Herr Morscher!
Auf Grund der blütenweißen Luftschutz-Eckbemalung (die darüberhängenden Reklametafeln werden darauf wohl keinen Einfluss gehabt haben 🙂 ) nehme ich an, dass dieses Bild 1944 aufgenommen wurde! Wenn Frau Resele nach 1941 im Adressbuch nicht mehr aufscheint, wird es sich hier nicht mehr um die Sonntagsruhe gehandelt haben, eher dass der Laden bereits gesperrt war.
Das Lokal wurde später (wann??) von Theodor Frank übernommen, der von der Pradlerstraße 31 hier herauf übersiedelte.
Vielen Dank Herr Morscher,
es ist zweimal dieselbe Hausecke, nur mit verändertem Eingangsbereich, wie es auch Herr Inge. Roilo und Herr Rangger
richtig erkannt haben.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Pritzi
Die Veränderung betrifft in erster Linie die Demontage der Tabak-Trafik Tafeln!
Hie und da werde ich auf alte Beiträge aufmerksam.
Eine Berta Resele wurde laut Innsbrucker Friedhofskataster, den man online aufrufen kann, am 23. Juli 1942 auf dem Pradler Friedhof bestattet.
Somit wissen wir nun, dass es sich um keine „Sonntagsruhe“ mehr gehandelt hat!
Aber ich möchte hier nochmals meinen Kommentar vom 26. Juni 2020 (wie die Zeit nur vergeht!!) im Parallel-Beitrag
http://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-das-keines-ist/
unterbringen: “ Möglicherweise bin ich es, der große Freude an diesem Bild hat! Das Geschäft war ja in „meiner“ Pradlerstraße, allerdings war das damals für uns Altpradler Buben schon weit weg, weit ‚oben‘! Es ist das nordöstliche Eckhaus zur Defreggerstraße (Pradlerstraße 51). Ich bin mir fast sicher, dass diese Lokalitäten nach Umbauten von der Firma Theodor Frank übernommen wurden, die vorher auf Pradlerstraße 31 – war siehe http://innsbruck-erinnert.at/farbenfroh/
Ruiniert hat all die kleinen Läden vermutlich der erste „Supermarkt“ der Pradlerstraße, die Firma Thöni weiter drunten, Ecke Amthorstraße“