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Sonnige Bergtage In Den Pala-Dolomiten

Sonnige Bergtage in den Pala-Dolomiten

So lautete der Titel eines Fotoalbums von Joseph Douschan, aus dessen Nachlass ich mittlerweile schon einige Beiträge in diesem Blog gestaltet habe. Besonders faszinierend finde ich die vielen Alben und Einzelfotos, die die Bergfahrten Douschans in sämtlichen Lebensaltern dokumentieren. Reizvoll sind dabei für mich insbesondere jene, die Douschan in jungen Lebensjahren zeigen, als er herausragende Touren im gesamten Alpenraum unternommen hat. Die Dolomiten waren dabei mehrfach das Ziel von Douschan und seinen Gefährten.

Im September 1937 unternahm er einen mehrtätigen Ausflug in die Palagruppe in den südlichen Dolomiten. Dabei bestiegen Douschan und seine beiden nicht namentlich genannten Seilpartner die Rosetta-Westwand, den Cimon della Pala (Südwestwand) und die Cima della Madonna über die sogenannte Schleierkante. Von dieser Tour präsentiere ich Ihnen hier einige Bilder.

Auf dem ersten Bild sieht man die drei Kletterer beim Einstieg. Douschan, mit Zigarette im Mund, zieht sich gerade die Kletterschuhe an. Er verwendet damals übliche Kletterschuhe aus starkem Segeltuch oder Wildleder, die in der Regel eine sogenannte Manchonsohle besaßen, die aus einer dünnen, gepressten Schicht aus Filz bestand. Eng anliegend hatte man damit ein gutes Gefühl auch für kleine Tritte. Das Seil liegt ebenfalls bereit. In dieser Zeit verwendete man Hanfseile (aus italienischem Langhanf). In einem anderen Album Douschans findet sich auch ein Etikett eines solchen Seils der Firma „Original Füssener Bergseile“. In Innsbruck wurden diese z. B. im Sport- und Waffengeschäft Peterlongo vertrieben, wie ein Katalog aus dem Jahr 1933, der auch im Stadtarchiv aufbewahrt wird, zeigt.

Nun aber zurück zur Tour über die Schleierkante, die – wie die Bilder zeigen – ausgesetzt und „halbwegs“ steil war.

Die Schleierkante, war 1920 von Gunther Langes und Erwin Merles erstbestiegen worden und hatte sich seither zu einer beliebten Route entwickelt. Der Name der Tour rührt daher, dass die Erstbesteiger die Kante als Schleier der Madonna deuteten.

Am Ende bewältigen die drei Kletterpartner die Tour aber und konnten sichtlich zufrieden den Ausblick auf die umliegenden Gipfel der Palagruppe genießen.

Nach wenigen Tagen ging es zurück nach Innsbruck. Das abgebildete Fahrzeug, mit dem die drei unterwegs waren, war im Übrigen auf die Firma Hörtnagl zugelassen, den späteren Arbeitgeber von Douschan. Vielleicht ist einer der beiden Bergsteiger ein Spross der Familie Hörtnagl. Leider konnte ich keine Vergleichsbilder finden, aber vielleicht weiß das Forum hierzu ja mehr.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Nachlass Douschan)

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