Ruhe am Bau – Ein zweiter Blick
Das letztwöchige Rätsel wurde trotz ungewohntem Ausschnitt und Perspektive gewohnt schnell gelöst, verdient sich aber einen zweiten Blick. Dieses Mal die Sicht von unten nach oben. Auch hier wird gebaut, aber diesmal nicht bei Hausnummer 5, sondern beim Nachbarhaus Ferdinand-Weyrer-Straße 7. Und dazwischen wieder einmal ein schöner Schlot.
Über die gegenüberliegenden Häuser Nr. 10, 8 und 6 – die geschichtlich mit dem Maximilianischen Bilderhaus und der Gusshütte in Zusammenhang stehen – weiß die Österreichische Kunsttopographie (Bd. XLV, S. 545-548) folgendes zu berichten:
„An der rechten Flanke gehen noch die Häuser Nr. 8 und Nr. 10, Nr. 8 durch Umbau stark verändert, Nr. 10 ein bescheidener frontteiliger Einhof, auf das 15. Jh. zurück.“ In Jörg Kölderers Plan aus dem Jahr 1534 erscheinen die „als Hausung Stadl (Nr. 10) und als Huttn (Werkstatt) bezeichneten Gebäude südlich der ältesten Mühlauer Schmelzhütte, und Maister Lienharts Hausung. Diese Häuser waren im 15. Jh. mit größter Wahrscheinlichkeit Besitz der Plattnerfamilie Schreiner, und hier hielten sich Plattnerwerkstätten auch bis ins 17. Jh. Der Hofplattner Hans Jakob Topf war der letzte, 1616 hier ansässige, in Mühlau nachweisbare Plattner.“ Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert sind verschiedene Besitzer dokumentiert, die ich jetzt nicht einzeln aufzählen will. Schließlich „kaufte 1867 die Firma Johann Matthias Weyrer die Gebäude und errichtete die heute [d.i. 1981, Anm. JB] noch bestehende Schafwollwarenfabrik in den Gebäuden Nr. 2 bis Nr. 6„.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-G-11701-1)