skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Rückkehr Vom Manöver

Rückkehr vom Manöver

In der Monarchie bildeten die Manöver einen festen Bestandteil des militärischen Jahreslaufes. Neben dem alljährlichen Kaisermanöver – das, wie schon der Name sagt, in Anwesenheit des Monarchen abgehalten wurde – fanden auch auf Korps-, Divisions-, Brigade- und Regimentsebene Manöver statt. Eine gute Vorstellung davon vermittelt die folgende Notiz, die die Mährisch-Schlesische Presse in ihrer Ausgabe vom 30. Juni 1894 brachte:

Ueber die Waffenübungen in der hiesigen Gegend wird gemeldet, dass die Batail­lonsübungen vom 21. bis 23. Juli währen werden. Die Regimentsmanöver beginnen am 24. Juli und währen bis 8. August. Die Brigademanöver währen vom 9. bis 16. August und vom 17. bis 24. August die Divisionsmanöver. Die Schlussmanöver finden vom 2. bis 6. September statt. An den Manövern nehmen theil das in Troppau garnisonirende Inf.-Reg. Nr. 1, die Inf.-Reg. Nr. 100 aus Teschen, Nr. 54 aus Olmütz, Nr. 93 aus Mähr. Schönberg, das 5. Feldjägerbataillon aus Brünn und das 16. aus Jägerndorf, dann die Batterie 1, 2, 3 und 4 und die reitende Batterie Nr. 1, ferner eine Pionnierabtheilung und eine Sanitätsabtheilung.

Auf unserem Titelfoto, das wohl um 1905/1910 aufgenommen wurde, sehen wir Kaiserjäger, die von einem Manöver zurückkehren (auf den Kappen tragen sie ein weißes Band, das sie einer der beiden Manöverparteien zuordnet). Sie sind eben im Begriff bei der Kettenbrücke die Stadtgrenze zu überschreiten und nicht wenige von den Männern werden sich nach den Strapazen bereits nach der Menage und dem Zapfenstreich sehnen …

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Ich finde an diesem Bild, wie an einem Wimmelbild, so kleine Details im Vorder- und Hintergrund die einen fesseln können.

    Während in der Bildmitte man noch nahezu im Stechschritt marschiert, gibts rechts sichtlich Gedränge, auf die Brücke zu kommen. Die zwei Damen im Hintergrund sind sichtlich ergriffen von den „feschen“ Kaiserjägern, der Mann rechts davon ist offensichtlich von deren Bewunderung (man hört die Damen förmlich tuscheln) irritiert. Der Bub im Vordergrund mit dem Hut geht ohnehin vor Stolz und Bewunderung in die Knie. Was er wohl zuhause später erzählt hat ? Irgendwo noch ein Bild des sterbenden Friedens, bevor 1914 die Hölle losgebrochen und das Abendland untergegangen ist.

  2. Entweder sind aus demselben Grund wie die Kappen auch die Schuhe weiß gewesen (Gamaschen?) oder sie sind vom vielen Marschieren mit einer dicken Staubschichte überzogen worden. Dann hat es wohl nach der Menage noch „auf zum Schuheputzen“ geheißen.

    Es sieht so aus als hätte die Lokalbahnbrücke noch keine Oberleitung, Aufnahme demnach vor August 1909 zu datieren. Leider nicht wirklich deutlich sichtbar, oder erkennt jemand Genaueres?

    Auch die Tiroler Bevölkerung wurde über die Manöver stets umfangreich informiert, es gibt unzählige Zeitungsberichte darüber. Ich dachte schon, den zum Titelbild passenden gefunden zu haben, da machte mir die weiße Pracht am Patscherkofel einen Strich durch die Rechnung. Es sei denn, die Schafskälte hätte zugeschlagen und der Schnee, der Ende Juni 1905 gefallen war (IN, 24. Juni 1905, S 4), blieb bis zum 1. August liegen.
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19050802&query=%22Kaiserj%c3%a4ger+Man%c3%b6ver%22~15&ref=anno-search&seite=5

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche