Quaere et invenies- Wer sucht, der findet …

Bei den Ausgrabungen im Zuge der Renovierung des Innsbrucker St. Jakob Doms im Sommer 2022, kamen bemerkenswerte Funde zu Vorschein. Eine bisher nur aus schriftlichen Quellen bekannte Kapelle der 14 Nothelfer wurde entdeckt und vorübergehend freigelegt. Diese kleine Kapelle soll aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Die Vierzehn Nothelfer sind vierzehn Heilige aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert. Die Gruppe besteht aus drei weiblichen und elf männlichen Heiligen, von denen alle bis auf einen als Märtyrer starben. Doch gibt es auch regionale Abweichungen. In der katholischen Kirche werden die Nothelfer als Schutzpatrone im Gebet angerufen. In der evangelischen Kirche gelten sie allgemein als Vorbilder im Glauben.

Neben der Kapelle wurde auch ein weiterer spektakulärer Fund gemacht: eine Priestergruft. Bei den gefundenen Skeletten fand man Medaillons, die darauf hinweisen könnten, dass es sich um Priester gehandelt haben muss. Dass man jedoch in der Nähe des Doms auf einen Friedhof stößt, ist nicht sehr unerwartet. Eine Priestergruft in diesem Ausmaß- einem Komplex mit derartig ungewöhnlicher Funktion- jedoch schon. Aufgrund der ausgegrabene Holzreste geht man außerdem davon aus, dass die Verstorbenen in einem Holzsarg begraben wurden. Diese bei der Grabung gefundenen Entdeckungen sind sehr außergewöhnlich, denn so etwas gibt es in dieser Form nicht alle Tage.

Dieser ausgegrabenen Sensationsfund wurde wieder zugeschüttet, nicht nur um die Stufen des Doms zu sanieren, sondern auch um ihn sicher für die Ewigkeit zu bewahren.

(Titelbild: Ausgrabung beim Innsbrucker Dom, Signatur Ph-Dig 1624)

Verfasserin: Laura Madreiter