Photoshop vor Photoshop: Die Innbrücke im Mondschein
In dieser Ansicht der Innbrücke von Wilhelm Stempfle, bei der es sich auch um eine Fotografie oder eine Illustration handeln könnte, wird die Stadt scheinbar vom Licht des Vollmondes erhellt.
Heute soll aber auf die Koloration des Bildes aufmerksam gemacht werden. Vor der Verbreitung der Farbfotografie wurden monochrome Illustrationen und Fotografien mit dünnen Farbschichten koloriert. Dies konnte händisch und maschinell geschehen.
Ansichtskartenfotograf*innen- und Verleger*innen wie Wilhelm Stempfle waren Profis Ihres Handwerkes. Doch bei einem im 19. und 20. Jahrhundert so massenhaft hergestelltem Bildmedium wie der Ansichtskarte kommt es gelegentlich vor, dass deren verwendete Farben von Gebäuden, Personen oder Kleidung nicht mit denen, wie sie in der Wirklichkeit gegeben waren, übereinstimmen. Das weist darauf hin, dass es sich um ein koloriertes, monochromes Bild handeln könnte.
Fällt Ihnen nun auf, dass die Lichter der Laternen besonders gelb sind?
Stadtarchiv/Stadtmuseum: Linda Riedl
Bild: Ph-39595
Falls das der Mond ist müsste er bei dieser Fassadenausleuchtung eigentlich überm Brandjoch stehen 🙂
Dreimal scrollen und schon findet man die Tagvariante https://www.ebay.de/itm/356205607903 . Der Fehler ist jetzt auf die Rückseite gewandert.
Schönes Bild, sehr schön, gefällt mir, auch wenns ein Fehk ist. Ich versteh ja sonst nix von Kunst, außer vielleicht „Kunst mir oan Hunderter leihen ?“…
Da damals die Herstellung von den Grundnegativen sehr kostspielig war wurden oft aus schwarz-weissen Vorlagen in weiteren Schritten die Postkarten coloriert und weiters als „Spaß“-Karten wie diese erstellt.
mich würde nicht wundern, wenn dieses Motiv auch als rein schwarz-weisse bzw. monochrome Karte auftauchen würde.
soweit ich mich mit historischer Phototechnik auskenne, müßte die Aufnahmezeit für solcheine „Nachtaufnahme“ mehrere Minuten, wenn nicht Stunden gedauert haben.
mit solchen Veränderungen konnten mehrere, also monochrome und colorierte sowie die „Nacht“-Ansichten erstellt werden, was natürlich den Umsatz steigern konnte,
„“-
colorierte Photos haben auch ihren Reiz und die Arbeit muss man würdigen. Übrigens „leuchten“ die Laternen Stadtseitig nicht.
Das Botenwagele steht vor der Ottoburg. Interessant auch die Telegraphenleitungen auf Höttinger Seite.