„Pfingsten 1948“
Das Titelbild dieses Artikels zeigt eine Arbeit des Tiroler Grafikers und Malers Josef Arnold (1891-1967), der seine künstlerische Ausbildung bei Max von Esterle, Tony Grubhofer, Erich Lechleitner und Ernst Nepo erhielt. In seinem Hauptberuf war Josef Arnold Lehrer für Kunst- und Werkerziehung an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck. Neben Landschafts- und Städtebildern fertigte Josef Arnold auch zahlreiche Porträts und Darstellungen der bäuerlichen Lebenswelt und des Tiroler Brauchtums in den unterschiedlichsten Mal- und Zeichentechniken an.
Das in diesem Artikel gezeigte Bild trägt den Titel „Pfingsten 1948“. Auf dem 28,5 x 22 Zentimeter großen Blatt befinden sich zwei mit Aquarellfarben colorierte Tusche-Zeichnungen: Die obere Hälfte des Blattes wird von der Darstellung einer Kirche, die vor einer mit nur wenigen Strichen skizzierten Landschaft steht, eingenommen. In der rechten unteren Blattecke befindet sich die Abbildung eines Hauses mit Balkon vor dem eine rot-weiße Flagge weht. Daneben ist folgender, in grüner Schrift geschriebene Text zu lesen: „Zu Pfingsten hier in diesem Haus ruh ich mich von den Mühen aus, die mich im Lauf der Jahre oft bedrücken. Die Zeit vergeht, das traute Heim möchte ich noch oft genießen. Drum hoff ich wie in frührer Zeit hier alle zu begrüßen! 15.5.1948. Lore, Onkel Georg, Ilse.“
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-k-1939)
Ein interessantes Feiertagsrätsel ist, welche schöne Kirche der Künstler hier dargestellt hat.
Jaaa, Rampl „Ein Haus voll Glorie schauet“, Alle Kirchen Tirols, Band 1, Seite 226:
Pfarrkirche Hl. Margareta in Oberperfuß/Riedl.
So wenige Striche – die Kirchenfassade genauestens, die Berge im Hintergrund schematisch – und doch weiß man gleich, in welcher Gegend man suchen muß…
und soeben kamen die Mittagsglocken im Radio aus Oberperfuß.
15. Mai 48, da war ich grad eine Woche alt…