On the Highway to Hell?
Was tut man, wenn man ein neues Tanklöschfahrzeug bekommt? Man prüft es auf Herz und Nieren – am besten bei einer ausgiebigen Erprobungsfahrt. Also aufsitzen, gut festhalten und los geht’s! Von der Hauptfeuerwache im Rathaus geht es ab ins Gelände, wo das neue TLFH 2000/200 (Mercedes LAF 322) die Leistungsfähigkeit seines Allradantriebes unter Beweis stellen kann.
Für alle, die nun schon hart auf die Rätselfrage warten – hier ist sie: Wir würden von Ihnen gerne wissen, wo genau uns diese Erprobungsfahrt hingeführt hat?
(StAI, Archiv der Feuerwehr Innsbruck, Dia-Sammlung der BFI)
Auf dem ersten Bild scheint man Richtung Süden über die Stadt zu blicken. Auf dem haarscharf abbildenden Präzisionsfoto erkennt man mühelos die Lemmenhofwiese und das östliche Mittelgebirge.
Vermutlich müht sich das wackere TLF nach der Höttinger Dorfgasse den damals noch unasphaltierten Höttinger Graben hinauf und wird dann noch recht dreist den Gramartboden verlassend Richtung Nordkette unterwegs gewesen sein, vielleicht am Weg Richtung Planötzenhof.
Auch wenn ich jetzt nicht ganz genau weiß, wo das kühne Umkehrmanöver in Szene gesetzt wurde, so freue ich mich soch über die Fotos vom Tankwagen, der den in solchem Gelände hoffnungslos steckenbleibenden Opel Blitz ersetzte. Daß er ursprünglich noch dunkelgrün gespritzt war, ist mir neu. Man lernt nie aus.
(off thread: Wegen des im Wald hängengebliebenen Opel Tankwagens, der den Weg auch für die anderen Fahrzeuge verlegte, ist in den 50ern der am Wiltenberg stehende Jehlehof abgebrannt)
Ist bekannt ob die Probefahrt mit leerem oder mit gefülltem Tank durchgeführt wurde?
Ich weiß es jetzt auch nicht.
Aber vernünftigerweise fuhr man sicher mit vollem Tank. Einerseits, damit man reklamieren könnte, falls die sicher auch im Nutzfahrzeughandel vollmundigen Sprüche der Firma nicht stimmen, daß man „mit DEM Feuerwehrauto überall hinauf“ kommt, andererseits war es ja ein Einsatzfahrzeug. Wenn es der (immer dumme) Zufall will, brennt es womöglich im nahen Wald und das in ganzer Pracht anwesende TLF hat kein Löschwasser. Auweh, die Zeitungsartikel hätte ich lesen wollen. Und der Heinz Conrads hätte in seiner Sendung „Was gibt es Neues?“ Spott und Häme auf die Provinz regnen lassen.
Herr Hirsch hat den „Tatort“ richtig erkannt, dieser Ort hat anscheinend damals schon als „Elchtest-Gebiet“
gedient,
59 Jahre später wurde an dieser Stelle von den Strassenradlern „weltmeisterlich“ gestestet, wer der Beste ist.
Zur näheren Erläuterung:
Der Feuerwehrautotest müsste im Bereich der „zwoa Weg“- (einer führte früher östlich von Immaculata-Bildstöckl und Sägewerk, einer westlich = heutige Gramartstasse vorbei) und der ehem. Schodergrube
stattgefunden haben.
1. Bild: (Titelbild) Das TLF müsste in der heutigen Kurve Gramartstrasse im Bereich des Schafbades stehen, unterhalb links sieht man noch die Schotterverladebaracke auf die LKW, der Schotter wurde mittels „Hunden“ von der Schottergrube oberhalb über den Rain zur Verladebaracke transportiert.
Das Haus welches am Bild links oben am Brugstadl erkennbar ist müsste jenes sein, welches die Feuerwehr
letztjährig im Herbst beim Waldbrand am Burgstadl vor dem Abbrand gerettet hat.
2. Bild: Das TLF steht am östlichen Weg im Bereich des Sägewerkes (heute Zimmerei Heis), dieser Weg
ist heute größtenteils zugewachsen. Rechts oben sieht man das Verwaltungsgebäude der Schottergrube, daneben die Holzbarake war die Bergstation zur 2.ten Schotterverladung am unteren Ende der Gramartstrasse vor der Bachbrücke.
3. Bild: Schwer auszumachen, aber auf Grund der Lage des Immaculata-Bildstöckls am Bild könnte der TLF
bei der unteren Schotterverlandestelle (vor der Bachbrücke) stehen, rechts (am Bild nicht mehr ersichtlich müsste das „Spilz-Haus“ stehen).
4. u. 5 Bild ist schwer zu identifizieren, auf Grund der Föhrenbewaldung in diesem Bereich könnten diese Bilder im Bereich des Betriebsgebäudes der Schottergrube aufgenommen worden sein.
6. Bild ist wieder herunten auf der Gramartstrasse unterhalb des Immaculata-Bildstöckls.