Nicht wiederzuerkennen?
Beinahe 50 Jahre liegen zwischen dieser Aufnahme und dem Jahr 2021. Seither hat sich diese Ecke der Stadt stark verändert. Anno 1972 reichte der Blick des Betrachters noch um ein gutes Stück weiter als heute, die Verbauung war deutlich luftiger. Links können wir eine Autowaschanlage erkennen, rechts im Bild das Betriebsgelände einer Spengler- & Glaserei. Dazwischen parken einige brave Familienkutschen vom Schlage eines VW 1600 Variant oder eines Renault R 4. Und natürlich darf auch ein Käfer nicht fehlen. Doch mehr als die verschiedenen Autos würde uns in diesem Fall interessieren, ob Sie den Aufnahmeort wieder erkennen, ohne im Adressbuch die Spenglerei nachzuschlagen…
Gratulation an Josef Auer, der auch in diesem Fall den Aufnahmeort blitzschnell erkannt hat!
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Gottfried Newesely)
In der Tat nicht wiederzuerkennen!
Über den Flachbau links gab es erst unlängst einen Beitrag, welcher für die Rätsel-Liebhaber als kleine Lösungshilfe dienen könnte:
http://innsbruck-erinnert.at/nachteulen/
Das heißt, dass man links wieder das Scheuchenstuel’sche Waisenhaus sieht
… und dahinter das Bahnzollamt
Rechts sieht man die Meinhardgarage, die eine geräumige Tiefgarage war, aber nicht oder nur beschränkt öffentlich, hauptsächlich für Dauermieter. Der Mann oder die Frau von Welt stellte das Fahrzeug nicht auf der öffentlichen Straße ab wie die Käferfahrer. Andererseits waren nicht alle Grundstücke garagentauglich. Für derart vom Schicksal geschlagene Autobesitzer gab es dann die großen Privatgaragen, früher noch oft unter Aufsicht eines Mechanikkundigen, der die einzelnen Gratten mit ihren Mucken kannte und deren Besitzern hie und da Kleinigkeiten reparierte, auch eine Luftpumpe stand zur Disposition.
Links bei der Tankstelle werden, bei Tankstellen heute kaum mehr zu finden, Reifendienst, Schnellölwechsel und Batteriedienst angeboten, eine Tafel verheißt mit „Schmierdienst“ überhaupt einen Service, unter dem man sich heute gar nichts mehr vorstellen kann. Die Gelenke der Autos im Fahrgestellbereich verfügten damals über keine Dauerschmierung, es gab für alles und jedes einen Schmiernippel, in welchen unter Druck wohltätig schmierendes Fett eingebracht wurde. Fettqualität eine Preisfrage. Wo die ganzen Nippel eingebaut waren, mußte der Autobesitzer auswendig wissen, um den Schmierdiener mit Dodada! und Doano! einweisen zu können..
Beinahe 40 Jahre… Anno 1972 reichte… – da 1972 auch mein Geburtsjahrgang ist, werde ich heuer aber leider nicht beinahe 40 (Schade!)
Warum ich Historiker und kein Mathematiker geworden bin, ist somit auch klar 😉
Danke für die Korrektur – ist richtig gestellt!
Lieber Herr Roilo,
ich muß Sie leider korrigieren, das ist nicht das Bahnzollamt , sondern das Postzollamt. Das Bahnzollamt war am Frachtenbahnhof.
Danke Herr Hauser – ich wusste eigentlich nur, dass es das / ein Zollamt war und habe es analog der danebenliegenden Bahnpost als Bahnzollamt deklariert. Wieder etwas gelernt!