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Neues Album, Neues Glück XXV

Neues Album, neues Glück XXV

Noch einmal unternehmen wir einen Streifzug durch unser Album und suchen die schönsten Winterbilder heraus. Unser Titelbild zeigt eine übermannshohe Schneewand am Burggraben – die Schienen sind jedoch brav freigeräumt. Blöd wäre nur, wenn man als Fahrgast vorlauter Schneewänden nicht zur Straßenbahn gelangt ;-).

Die Begehung des Landesmuseum dürfte sich bei diesen Schneemassen eher als Besteigung herausgestellt haben.

Auch die Stockeruhr zeigt sich tief verschneit.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Pl-1782-76, -78, -98)

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare
  1. Warum muß ich immer meinen Senf dazu geben 🙂 ? Weils einfach schöne Fotos sind, die den Innsbrucker Winter sozusagen gefühlsecht wiedergeben. Man riecht die kalte Schneeluft, damals sicher noch vermischt mit Rauch aus den Kaminen. Und man spürt die Stille die an solchen Wintertagen herrscht.

    Das oberste Bild zeigt neben der Beobachtung, daß die Grabenvorbauten nicht durchgehend zerbasteltes Hüttelwerk waren, sondern eine durchaus ansprechende Architektur aufwiesen, ganz im Vordergrund einen Typ von Schnee, wie ich ihn als Fußgänger und Radfahrer in „bester“ Erinnerung habe: Der braune „Mulm“, der bröslig und instabil keinen Halt gibt und gerne auch noch frei verschiebbar auf einer Eisplatte aufliegen kann.

    Zu meiner Volksschulzeit lagen jeden Winter, zumindest in unserem Randbezirk die Schneehaufen zwischen Straße und Gehsteig. Es gab kein Privatauto, welches Parkplatz brauchte. Natürlich mußten wir den Heimweg vom Unterricht, auf dem man trödeln konnte, als Gratwanderung absolvieren. Bald führten regelrechte Wegelen über die leider immer niedriger werdenden Minialpen.

  2. Zur Geschichte der Stockeruhr ist vielleicht ganz interessant:

    Die Litfasssäule mit der Uhr und den Laternen hieß „Stockeruhr“ nach der Lage am Stockereck. Diese Säule wurde 1924 weggeschafft, weil sie u.a. auch einem neuen Straßenbahngleis im Weg war. Der Tiroler Anzeiger vom 5. September 1924 berichtet:

    „Die Stockeruhr in der Maria-Theresien-Straße ist
    nicht mehr. Gestern ist die Litfaßsäule mit der elektrischen
    Uhr beim Stockereck weggeschafft worden. Es war schon
    letztes Jahr vonseite des städt. Bauamtes geplant, die die
    Platzwirkung stark störende Plakatsäule zu entfernen, aber
    wegen des langfristigen Vertrags mit dem Plakatierungs-
    institut Neumair, der mit 1. September 1921 ablief, konnte
    nicht früher die Wegräumung veranlaßt werden, die auch
    notwendig wurde wegen des Doppelgeleises auf dem
    Burggraben, das demnächst gelegt werden wird, wobei
    auch eine Verbindung mit dem Geleise auf dem Markt-­
    graben hergestellt werden wird.“

  3. Links am Eckhaus zur Herzog-Friedrich-Straße sieht man über dem Eingang die Buchstaben EPP. Hier war die Geschäfts-Niederlage der Seifen- und Kerzenfabrik Epp, später auch mit Parfümerie und Verschleiß kosmetischer Artikel.

  4. Ja, diese Schneehügel waren für die Fahrgäste und Fahrgästinnen bestimmt ein mühsamer Hindernisparcours!

    Dazu passt perfekt folgender Artikel in den Innsbrucker Nachrichten vom 12. Jänner 1907:

    „(Vom Wetter.) Seit gestern abends ist
    wieder Schneefall eingetreten, und die Schnee­-
    decke hat sich wieder bedeutend verstärkt. In
    der Nacht trifft man in den Straßen, welche
    die elektrische Bahn durchzieht, Züge der Lo­-
    kalbahn, welche die von den Geleisen entfern­-
    ten Schneemassen aufnehmen. Hausdächer wer­-
    den tagsüber vorn Schnee gesäubert, auch die
    Bürgersteige, diese aber nicht überall. So zeich­-
    nen sich einige Hausbesitzer am Burggraben
    dadurch aus, daß sie den Schnee liegen ließen,
    der nach einigen Tagen die Vorübergehenden
    zu einem lästigen Gestolper über Hügel von
    gut zehn Zentimetern Höhe nötigte. Auch in
    der Maria Theresienstraße ließ man sich Zeit
    mit der Säuberung der Fußwege. Der Stadt
    kostet der Schneefall ziemliche Summen, ver­-
    schafft aber auch manchem Arbeitslosen will-
    kommenen Verdienst. Im Lauf des Vormit­-
    tags heiterte sich heute das Wetter auf, was
    einen schönen Sonntag hoffen läßt.“

    1. auf …im-winter-3 ganz rechts.

      Schutzmann! Ewig nimmer gehört oder gelesen. Aber so sagte man auch noch in den 50ern. Dann wachte er anstatt uns zu beschützen, der Herr Wachmann.

      1. Nicht nur in den 50ern, sondern bis Ende der 70er kam im Amtstitel der Wachmann vor.
        Zum Beispiel Prov.Pol.Wm war die Abkürzung für Provisorischen Polizei Wachmann, den man 4 Jahre bis zur definitiv Stellung
        führte. Danach kamen Pol.Wm. für Polizei Wachmann, Pol.Ob.Wm für Polizei Oberwachmann und schließlich Pol.Ray.Insp für
        Polizei Rayons Inspektor. Danach die Dienstgrade, nach Absolvierung der Ausbildung zum Dienstführenden Beamten, der
        Rev.Insp für Revier Inspektor, der Bez.Insp für Bezirks Inspektor, der Gr.Insp. für Gruppen Inspektor.
        In den 80ern kamen der Abt.Insp für Abteilungsinspektor (mit zwei Dienstklassen), der Kontr.Insp für Kontroll Inspektor
        und zuletzt der Chef.Insp, abgekürzt auch CI, für Chef Inspektor dazu.
        Als letzte Dienstgrade, waren und sind noch immer bei der Sicherheitswache die Offiziersdienstgrade vom Leutnant bis zum Oberst und auch Brigadier, in Verwendung.

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