Müttererholung in Froneben
Die Stadt Innsbruck besitzt mehrere Almen, die nicht im Stadtgebiet selbst liegen, darunter Froneben oberhalb von Fulpmes im Stubaital. Wer schon einmal im Skigebiet Schlick 2000 war, der kennt auch die Alm, liegt sie doch direkt an der Talabfahrt etwas unterhalb der Mittelstation.
Die Ursprünge der Alm reichen bis ins Mittelalter zurück. Im Jahr 1906 erwarb Josef Riehl Froneben. Wie Sie wahrscheinlich wissen, war Riehl ein äußerst ideenreicher, tatkräftiger und findiger Ingenieur und Geschäftsmann, der nicht nur für den Bau von mehreren Elektrizitätswerken (Brennerwerke, Obere Sill, Ruetzwerke), sondern auch für die Errichtung der Stubaitalbahn sowie der Hungerburgbahn verantwortlich zeichnete. Hinter dem Erwerb von Froneben stand ebenfalls eine Geschäftsidee, wollte er diese doch mit einer Seilbahn erschließen. Dazu kam es allerdings nicht und daher verkauft er die Alm während des Ersten Weltkriegs an die Stadt.

Die Gemeinde nutzte die Alm zunächst landwirtschaftlich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diente das Gasthaus als Erholungsheim für tuberkulosegefährdete Kinder. Als diese ab 1947 nach Buchwies auswichen, nutzte die Stadt Froneben in der Folge als Müttererholungsheim. Für etwa zehn Jahre konnten in mehreren Turnussen Mütter für einige Tage Erholung in der Bergluft des Stubaitales finden. Im Archiv hat sich davon ein umfangreiches Album erhalten, von dem Sie hier einige Bilder sehen können.

Das Album enthält zahlreiche Gruppenfotos der einzelnen Turnusse, daneben erlauben die Bilder einen kleinen Einblick in diese Erholungsfahrten und zeigen die Frauen beim Sonnenbaden oder Wandern. Auch gab es wohl offenbar immer kleine Feiern, bei denen Verkleiden offenbar dazugehörte.

Der Gebäudekomplex wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut, zuletzt erfolgte eine Generalsanierung vor einigen Jahren.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-A-24462)
Betroffen macht beim Gruppenbild der Ausdruck in einigen Frauengesichtern:
„Ja! – ……….aber wie solls jetzt weitergehn???“