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Mondscheinkarten

Mondscheinkarten

In der Zeit zwischen 1896 und 1908 kamen so genannte Mondscheinkarten groß in Mode. Sie zeigen Stadtansichten oder Abbildungen von Landschaften bei Nacht, auf denen zumeist – aber nicht zwingend – der Vollmond zu sehen ist. Diese Motive wurden auf bläulichem Papier gedruckt. Neben Litografien wurden auch Fotografien, die so nachbearbeitet wurden, dass die Illusion einer Nachtaufnahme erzielt werden konnte, verwendet. Bei Sammlern sind Mondschein-Postkarten ein beliebtes Sammelgebiet. Das Titelbild zeigt eine solche Mondscheinkarte mit einer Ansicht von Innsbruck gegen Süden: Der Vollmond steht rechts von der Serles, im Bildvordergrund ist der Stadtteil St. Nikolaus und der Innsteg zu erkennen, auf der anderen Seite des Inns der Hofgarten, die Altstadt, Wilten und die Ferrariwiese.

Es gibt zahlreiche Beispiele für Postkarten, für die zwar ebenfalls Nachtansichten bei Vollmond als Motiv ausgewählt wurden, die dann aber auf weißem Papier gedruckt wurden. Diese sind für eingefleischte Sammler keine „echten“ Mondscheinkarten. Für sie sind nur Exemplare, die auf bläulichem Papier gedruckt wurden, interessant. Die folgende Abbildung zeigt eine solche „unechte“ Mondscheinkarte für die als Sujet der Leopoldsbrunnen, die Hofburg und die Hofkirche in einer Vollmondnacht dient.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-26327, Ph-7797-2, Ph-26356)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Ein schönes Bild. Man erkennt das imposante Dach der Dogana. Weiter links die Jesuitenkirche mit den noch unfertigen Türmen, die erst Herr Sieberer 1901 errichten bzw. Stiften wird. Die gedachte Verlängerung dieser beiden Punkte führt zum Bahnhofsgebäude. Etwas Südlich davon könnte die Rhombergfabrik oder das Sieberer’sche Waisenhaus zu erkennen sein.

  2. Ein unterhaltsames Suchbild. Nachdem Herr Pechlaner dankenswerterweise schon ein paar Fixpunkte gesetzt hat, kann man sich weitertasten. Vor der Jesuitenkirche steht dann das Hotel Grauer Bär, an der Hauswand glaubt man sogar eine Aufschrift erkennen zu können. Die hellen Häuser darüber das Jesuitenkolleg und das Palais Pfeiffersberg, die noch fehlende Mädchenmittelschule gibt den Blick frei auf das „Le Crab“-haus und dahinter vor der Bahnhofskulisse das bekannte Scheuchenstuelsche Haus.
    Rechts von der Kuppel der Jesuitenkirche (Gymnasium fehlt ebenfalls noch) das Dach des Ferdinandeums und dahinter somit die Museumstraße. Dem Eckhaus Angerzellgasse-Museumstraße (ehemals Heppergerhaus) scheint ein Teil des Daches zu fehlen, oder es handelt sich eher um eine Täuschung durch das „Mondlicht“. Hinter dem Bahnhof sieht man (oder vorsichtigerweise: sehe ich) den Feldweg von den Sillhöfen Richtung Gaswerk/Rhombergfabrik, die aber meiner Ansicht schon außerhalb der Postkarte liegen. Südlich vom Bahnhof ist eher das Adambräu. Ganz hinten sieht man auch noch das Barthelmäkirchlein, einst Logo auf den Adambräu Bierfilzen.

  3. Herr Hirsch, hat selbstverständlich recht, südlich liegt das Adambräu, das man am, Bild mehr vermutet als erblickt. Die Rhombergfabrik bzw. das Sieberer’sche Waisenhaus vermutete ich links vom Bahnhof, und das ist eben das ‚andere‘ oder wie man neuerdings sagt, das ‚alternative‘ Süden 😉 Hinter dem Bahnhof sehe ich das Glitzern der Sill im Mondlicht. Bevor sie im Hintergrund verschwindet glaube ich rechts davon ein kleines rundes Gebäude als St. Bartlmä Kapelle zu erkennen. Andererseits scheint sie vom Stift Wilten allzuweit entfernt.

  4. Ach, jetzt erst sehe ich, dass das Barthelmäkirchlein bereits entdeckt wurde. Ich sollte wohl die Kommentare sorgsamer lesen anstatt hier in peinlicher Weise das Gegenteil erkennen zu lassen.

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