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„MomentAufnahme“ – In Memoriam Walter Kreutz

„MomentAufnahme“ – In Memoriam Walter Kreutz

Die Bedeutung der Sammlung Walter Kreutz für Innsbruck und im Besonderen für das Stadtarchiv ist wohl kaum in Worte zu fassen. Ein beeindruckendes Zeugnis der Einzigartigkeit seiner Sammlung sind die zahlreichen Publikationen und Ausstellungen, die daraus entstanden sind.

Plakat der Ausstellung MomentAufnahmen

Die erste Ausstellung mit dem Titel „MomentAufnahmen“ zeigte von September 2004 bis Jänner 2005 eine Auswahl der besonders schönen Glasplatten-Abzüge des Zeitraums 1860 bis 1930. Dabei spannten die gezeigten Aufnahmen einen Bogen von Panoramen über einzelne Gebäude und Plätze bis hin zum „gastlichen“ und „touristischen“ Innsbruck.

Ein Blick in die Ausstellung; Walter Kreutz und Josefine Justic bei der Eröffnung

Aus den vielen einzigartigen, damals gezeigten Aufnahmen sollen hier zwei Bilder der besonders seltenen Gattung „Innenaufnahmen“ präsentiert werden, zunächst der im Titelbild zu sehende Große Festsaal in den Stadtsälen. Trotz des etwas in Mitleidenschaft gezogenem Glasnegativs lässt sich die Pracht des Saales mit den Stuckverzierungen, den Wandmalereien, den Oberlichtern und der Orgel richtiggehend erspüren.

Die vergleichsweise unspektakulärere, aber nicht minder schöne Szenerie des zweiten Bildes bildet das im Jugendstieldekor ausgeführte Buffet im 1. Stock des Stadttheaters ab. Eines bleibt noch anzumerken, die Glasplatten-Negative der Sammlung Kreutz sind um einiges besser gealtert als die digitalen Aufnahmen aus dem Jahre 2004 – ich bitte in diesem Fall um Nachsicht.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-PL-3157; KR-PL-357)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Das erste Konzert im Stadtsaal war am 6. November 1890 die Schöpfung von Joseph Haydn. Der wohlakustische Saal erhielt so seine künstlerische Weihe. Die Orgel wurde im Dezember 1891 erstmals öffentlich gespielt und stammt von der renommierten Orgelbauanstalt Rieger aus Jägerndorf in Schlesien.

    Interessant wäre noch von welchem Fotografen die Glasplatten ursprünglich stammen?

    1. Herr Auer – damals gab es nicht so viele Fotografen In Innsbruck.
      In Igls der Defner – dann in Innsbruck den Gratl – den Seka und den Hofer in der Gumpstrasse.
      Frischauf und Gasser kamen erst später dazu. Die arbeiteten schon mit Roll- oder mit Planfilm.
      Foto vom Stadtsaal könnte auch vom damaligen Theaterfotografen stammen.

  2. Um 1900 gab es in der Tat viel, viel mehr Fotografen in Innsbruck, als heute noch in Erinnerung ist! Die Konkurrenz war für eine Stadt dieser Größe sehr beachtlich, man denke nur an die Fotografen
    Fritz Gratl
    Hermann Sonnenleitner
    Edmund Visland
    Albert Hesse
    Anton Köprunner
    Max Ketzler
    August Wilcke
    Julius Schär
    Fridolin Arnold
    Geza von Nemeth
    Karl Dornach
    und viele andere mehr…..

    Die verlorengegangenen Glasplatten dieser Fotografen mögen in die Hunderttausende gehen…..

    1. Ich meinte die Firmen und die Fotografen welche auch das Gewerbe ausübten und diesen Beruf auch erlernt haben.
      Sicher gab es zu dieser Zeit auch etliche Hobbyfotografen – welche sich damals eine teure Großformat Plattenkamera leisten konnten
      und z.T. aus betuchten Familien stammten, wie man aus ihrer Namensnennung erkennen kann.

  3. 11 Fotografen zu der Zeit in Innsbruck? Die müssen sich ja gegenseitig auf die Zehen gestiegen sein.
    Zu dem mussten sie mit ihrem Gewerbe auch ihre Familien ernähren. Heute ist das eine Brotlose Zunft.
    Wie sagt man – zum Sterben zu viel zum Leben zu wenig.

  4. Das Kapital dieser Gewerbetreibenden war wohl der Nichtbesitz fotografischen Materials beim Normalbürger. So wie heute die Passfotos war damals das Familienportrait, Aufnahmen einzelner Personen zu Schlüsselstellen ihres oft jungen Lebens, das Routinegeschäft und sicher nicht ganz billig.

    Herr Kreutz erhielt viele, wenn nicht die meisten Fotos aus Privatnachlässen. Und es war auch viel unbrauchbares darunter.

    1. Ja, das ist sehr richtig und nachvollziehbar. Ich bearbeite selbst manchmal Fotonachlässe und 80% des Materials sind oft nur für die berühmte Rundablage geeignet. Die wirklich interessanten, aufbewahrenswerten Fotos sind meist die anderen 20 Prozent.

      Was bei privaten Fotos noch erschwerend hinzukommt, ist die fehlende oder mangelhafte Beschriftung, welche eine Zuordnung in vielen Fällen so gut wie unmöglich macht…..

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