Max und Moritz
Die Bildergeschichte „Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen“ wurde 1865 veröffentlicht. Die Geschichte ist ein frühes Werk des Autors und Zeichners Wilhelm Busch. Sie wurde nach anfänglichen Verkaufsschwierigkeiten zu einem regelrechten „Bestseller“ und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Die Geschichte um die beiden Lausbuben Max und Moritz, die ihre Umwelt mit ihren Streichen in Unruhe versetzten, wurde in Folge auch zu einem Kindertheaterstück umgearbeitet. Der siebte Streich, bei dem im Buch Max und Moritz sterben, wurde dabei übrigens weggelassen. Die „Salzburger Max- und Moritz-Bühne“, die sich nach eigenen Angaben zu diesem Zeitpunkt auf einer Welttournee „in vier Autos“ befand, führte das Stück „Max und Moritz – Sechs lustige Bubenstreiche“ vom 31. Jänner bis 4. Februar 1949 auf der Kleinen Bühne des Landestheaters in der Dreiheiligenstraße 9 in Innsbruck auf.
Das Plakat zu dieser Veranstaltung ist sehr textlastig, obwohl es sich direkt an Kinder als eigentliches Zielpublikum wendet: Neben der Begrüßung „Hallo liebe Kinder!“ sind Max und Moritz, die Helden des Stücks, abgebildet. Auf dem in roter und schwarzer Schriftfarbe gehaltenen Plakat wird eigens darauf hingewiesen, dass es sich um keine Kino- oder Puppentheateraufführung sondern um ein von „erstklassigen Schauspielern“ aufgeführtes Bühnenstück handelt. Zudem wird noch eigens betont, dass die „Salzburger Max- und Moritz Bühne“ über eine eigene Ausstattung und Dekorationen aus kunstgewerblichen Ateliers verfügt.
Im unteren Drittel des Plakats sind zu Werbezwecken verschiedene Orte und Theater, an denen die „Original Salzburger Max- und Moritz-Bühne“ bereits gastiert und positive Kritiken erhalten hatte, aufgeführt. Der Vorverkauf der Karten, die zwischen 50 Groschen und 6 Schillinge kostete, erfolgte an der Kasse des Tiroler Landestheaters.
(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-1347)
Interessant ist die Notiz „1928 / 14 Jahre / 1942“. Es scheint fast so als hätte man 1949 einen alten Vordruck von 1942 wiederverwendet sowie die Preise und das Aufführungsdatum nachträglich aufgedruckt. Wahrscheinlich wurde das für jeden Aufführungsort, wo die Bühne gastierte, so gemacht.
Dafür spricht auch die unterschiedliche Typografie.