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Map Stories: #Moränensohle

Map Stories: #Moränensohle

Bei den Stadtentwickler:innen der Landeshauptstadt gibt es klare Rahmenbedingungen. Besonders im Norden und Süden der Stadt liegen Hänge und Mittelgebirge, die eine Expansion nur an ihren Ausläufern zulassen. Der im Plan als Terrassenkante bezeichnete Rand der flachen Moränensohle ist dann auf der Höttinger Seite mit ein paar Straßen und Terrassensiedlungen erschlossen, auf der härteren und schattigeren Südkante ist gleich einmal Ende Gelände.

Nach der 1987 entstandenen ausführlichen Karte de D. van Husen lag ganz Tirol (das damals noch nicht so hieß) bei der letzten Eiszeit – Würm genannt – unter Gletschern. Nur die ganz hohen Spitzen (mein Lieblingsobjekt: der Tschirgant) ragten, ebenfalls schneebedeckt, aus dem Eis. Unten kroch und rieb sich der Gletscher durch die bei der Eiszeit davor gebildeten Täler aus Gründen der Schwerkraft dem Erdmittelpunkt entgegen.

Als der Spuk weggeschnolzen war (ein paar Restelen haben wir ja genau genommen noch oben beim Klier, bei der Rubatscher und beim Falkner) blieb das Tal so zurück wie Stadtplaner:innen es heute vorfinden: Zwischen Verona und Kiefersfelden ist es nicht ganz einfach, einen ebene Fläche zu bebauen.

Die oben zu sehende schön gestaltete Karte der Stadtplanung (hier interaktiv zu erleben) wurde mit Hilfe von Satellitenbildern und Höhenlinienkarten erstellt. Der Wissenschaftler nahm eine Auswahl brauner Buntstifte und erklärte, wie jeder gute Graph, mit ein paar Schraffuren die Limitierung des Inntals ohne viele Worte.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. Interessant sind die als braune Linien eingezeichneten Terrassenkanten in der Stadt.
    Einmal jene am Dotterbichl (der wie man hier erfuhr eigentlich Dodlbichl hieß) und deren Verlängerung. Eine weitere beim Beselepark und dem Klinikareal ( besonders deutlich bei der Stiege zur Chirurgie ) und deren Verlängerung.
    Weitere markanten Terassenkanten gibt’s noch z.B. beim Bahnhof Richtung Sillpark. Diese sind jedoch keine Moränen der Eiszeit sondern viel jüngere Schwemmkegkel der Sill.

    Sowas erfährt man hier im Forum von Frau Stepanek:

    https://innsbruck-erinnert.at/unscharf-aber-gut-besonderes-aus-der-sammlung-kreutz-ix/

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    1. Ergänzung:
      Bei den eingezeichneten Geländekanten wurde wohl nicht nach deren Herkunft unterschieden. Jene in der Talsohle sind vermutlich alle alte Schwemmkegel von Inn und Sill.

  2. Im Auergymnasium haben wir in Geographie einmal gelernt, oder zumindest einmal gehört, daß Innsbruck auf einem riesigen Schotterhaufen liegt, der das ganze Inntal ausfüllt. Tiefenbohrungen schafften es nicht, auf felsigen Grund zu stoßen. Man stelle sich das Tal V-förmig bis zum Grund vor, unten schäumt ein wilder Inn. Baugrund null, Die Felsklippen des Mittelgebirges die einzige Flächen für Besiedlung und Brennerstraße. Die Geologie wird es wissenschaftlich etwas differenzierter sehen.
    Was mich immer wieder erstaunt ist das rapide, für geologische Zeitskalen geradezu plötzliche Abschmelzen der Eiszeitgletscher. (Umgekehrt muß es auch sehr schnell gekommen sein, wie jetzt langsam ausapernde Mammutherden beweisen, die ein Eissturm mit Blümchen im Maul auf einer Sommerwiese umgeblasen und schockgefroren haben muß)

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