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Map Stories: #alles Andere Ist Primär

Map Stories: #alles andere ist primär

Wenn die Mannen um David Alaba heute den Belgrader Rasen bespielen, dann müssen einem historisch interessierten Menschen mit soft spot für das runde Leder einige Schlüsselmomente der europäischen Sportberichterstattung dazu einfallen. Unvergesslich, wie der gut gelaunte Wiener Bub der unserem Tiroler Landeshauptmann a.D. dereinst in Seefeld auf eine fremdsprachige Frage (angeblich „Hello, how do you do“?) geantwortet hat „Kannst ruhig Deutsch mit mir reden, I bin a echter Österreicher.“

Emir Kusturicas Filme sind Geschmackssache, es gibt in der Regel nur totale Zuneigung oder Abneigung. Die Eröffnungsszene des bildgewaltigen Bosnien-Krieg-Erklärfilms „Das Leben ist ein Wunder“ spielt auch im Belgrader Stadion, wo sich im Nebel auf dem Rasen alle Spieler verirren und schließlich niemand mehr weiß wie und warum ein Krieg ausgebrochen ist. Das ist auch eine Anspielung auf die Südkurve von Roter Stern Belgrad, aus deren gewaltbereiten Mitgliedern angeblich die ersten Söldner zur Destabilisierung von Bosnien engagiert wurden.

Leider haben die Profifussballer heute schon alle Mediencoachings absolviert und sagen ihre Sprüchlein brav nach jedem Match in die Mikros der gebannt auf Platitüden wartenden Sporteporter und endlich auch Sportreporterinnen. So wird Hans Krankls auch für heute Abend gültige Aussage, „Wir müssen heute gewinnen, alles andere ist primär“ nicht so schnell von einem besseren Spruch abgelöst werden. So was kann man auch nicht mit einem Mair’schen Geldkoffer erzwingen, das muss spontan kommen.

Doch zurück zu unserer Karte (hier interaktiv zu konsultieren) und deren Darstellung der Innsbrucker Wirklichkeit in den drei Sektoren abgebildet, die wir als Schüler noch als Erklärungsmodell von modernen Wirtschaftssystemen lernen mussten. Mangels relevantem Erstem Sektor (Urpoduktion in Land- und Forstwirtschaft und Fischerei) wurde diesem gleich der Zweite Sektor (Industrie) mit einverleibt. Was man dabei sieht, ist dass es bis auf ein paar mittlere schwarze Punkte – Rhomberg- und Lodenfabrik Reichenau und ein paar Rossauer und Neu-Arzler Arbeitgeber, Huter beim Ziegelstadel, Ortner&Stanger (?), Spechtenhauser (?) – im Jahr 1973 kaum Industriearbeitsplätze zu zählen gab. Alles andere ist primär Dienstleistung.

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