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I Met A Traveller From An Antique Land…

I met a traveller from an antique land…

Hier zu sehen ist eine Staatsanleihe im Wert von 100 Gulden aus dem Jahre 1868 (nach heutiger Kaufkraft ca. 1.800 Euro). Verzinst wurde sie mit 5%, wobei eine Steuer von 16% auf den Kapitalertrag anfiel. Diese neuen Anleihen wurden durch das im Text erwähnte Gesetz vom 20. Juni 1868 geschaffen, welches Teil einer Reihe von Gesetzen war, welche die gemeinsamen Angelegenheiten der beiden Reichshälften nach dem Ausgleich von 1867 regelten.

Interessant ist hier weniger die Anleihe selbst, sondern die beigelegten Zinscoupons:

Wie im Text der Anleihe beschrieben waren sie halbjährlich, zu je 2 Gulden und 10 Kronen gestaffelt. Die hier zu sehenden Coupons waren für die auszuzahlenden Zinsen der Jahre 1924 bis 1932 gedruckt.

Wer hätte wohl beim Druck dieser Anleihe und Coupons 1868 daran gedacht, dass es bei dem letzten aufgedruckten Datum weder den Gulden, noch die Monarchie noch geben würde?

Man fühlt sich unwillkürlich an ein Gedicht von Percy Bysshe Shelley (1792–1822) erinnert – auch wenn eine Staatsanleihe nicht ganz so monumental wirkt wie eine Statue des Ramses:

I met a traveller from an antique land
Who said: — Two vast and trunkless legs of stone
Stand in the desert… Near them, on the sand,
Half sunk, a shattered visage lies, whose frown,
And wrinkled lip, and sneer of cold command,
Tell that its sculptor well those passions read
Which yet survive, stamped on these lifeless things,
The hand that mocked them, and the heart that fed
And on the pedestal these words appear
‚My name is Ozymandias, king of kings
Look on my works, ye Mighty, and despair!‘
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Das erinnert mich irgendwo an die mir verhassten Zinseszinsrechnung, das fadeste und rechenfehleranfälligste Thema der Schulmathematik. Die gingen so: Ein Mann zahlt jedes Monat 10 Schilling vorschüssig auf ein Konto mit 1,44% Zins ein. Nach 4 Jahren und 3 Monaten kam der schrullige Mensch auf die Idee, statt dessen 7 Schilling in eine 1,7% nachschüssige Rentenzahlung zu verwandeln. Wieviel bekommt der man nach 20 Jahren als Rente ausbezahlt? Igitt.
    Ich rechne es jetzt nicht aus (würde mich sowieso verrechnen) aber es war immer lächerlich unrealistisch wenig. Man verlor den Respekt vor der Mathematik

    So geht es mir mit dieser Staatsanleihe. Ui, da konnte man reich werden wenn man alle halbe Jahre in Jubelstimmung 2,10er-Coupons schwenkend zur Kasse schreitet.

    Faszinierend ist, wie man zwei Jahre nach Königgrätz den darauf folgenden Frieden weit ins nächste Jahrhundert extrapoliere und dabei eine Stbilität der Währung voraussetzte, von der man heute nur träumen kann. Aus jener Zeit stammen auch die Kochbücher in denen die Menge in Form von „Germ für 2 Kreuzer“ angegeben wurde.

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