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Lindbergh In Innsbruck

Lindbergh in Innsbruck

Sein Nonstopflug über den Atlantik dominierte auch die Titelseiten der Innsbrucker Lokalpresse. Der Tiroler Anzeiger berichtete am 23. Mai 1927 unter der Schlagzeile „New York – Paris (6000 km) in 33 Stunden. Der Ozeanflug des amerikanischen Fliegers Lindbergh geglückt. – Ungeheurer Jubel in Frankreich und Amerika“ ausführlich über diese Meisterleistung. Die Innsbrucker Nachrichten titelten am selben Tag: „Der Ozeanflug Lindberghs gelungen. In 32 1/2 Stunden von Newyork nach Paris ohne Zwischenlandung.

In der Tiroler Landeshauptstadt scheint der schillernde Luftfahrtpionier Lindbergh jedoch zeitlebens keine Zwischenlandung eingelegt zu haben. Immerhin bekamen die Innsbruckerinnen und Innsbrucker in den 1950er-Jahren aber eine zweimotorige DC-3 zu sehen, die den Namen „Charles Lindbergh“ trug. Unser Titelfoto zeigt die Maschine beim Auftanken (bei einem Verbrauch von durchschnittlich 300 Litern pro Flugstunde bei einer Reisegeschwindigkeit von 300 km/h dürfte der Durst recht groß gewesen sein ;). Während die beiden Feuerwehrmänner offenbar mehr für die Schönheiten der Nordkette übrig hatten, als für die Maschine neben ihnen, zog die DC-3 die Blicke der zahlreichen Schaulustigen im und vor dem Flughafenhotel auf sich …

PS: Vielen Dank an Dr. Tanja Chraust für die Identifizierung der DC-3!

(StAI, ohne Signatur)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Das Flugzeug gehörte damals der britischen Chartergesellschaft B.K.S.

    Diese DC-3 trug das Kennzeichen G-AMVB und landete am 12. Juni 1955 erstmalig in Innsbruck. Von diesem Flugzeug habe ich ein von der anderen Seite her aufgenommenes Foto. Wie man sieht, gab es auch jenseits der Startbahn südlich derselben jede Menge Zuschauer. Vielleicht gab es an diesem Tag gerade ein Flughafenfest, oder einen Sternflug. Es kann sein, daß beide Aufnahmen am selben Tag gemacht wurden.

    https://postimg.cc/ppKS5FT9

  2. Weil das Feuerwehrauto erwähnt wird: Damals gab es noch keine eigene Flughafenfeuerwehr. Für den Feuerschutz kam täglich dieser Opel Blitz Tankwagen aus der Stadt und fuhr nach dem letzten Start wieder „heim“. Was für die Fliagerschauger bedeutete, ebenfalls nach Hause fahren zu können.

    Später kam ein stationärer Unimog mit einem großen Pulverlöschtank dazu. Vielleicht gibt es da noch Dokumente für die Verwendung zum Themenkreis Feuerwehr.

    1. Vielen Dank für die interessanten Ergänzungen! Ich habe eben im „Tagebuch“ der Berufsfeuerwehr nachgeschlagen. Unter dem 12. Juni 1955 ist dort u.a. vermerkt: „Flugwache: 1 TLF 2 Mann 5 Stunden“. Die Datierung könnte also passen. Allerdings stellte die BFI im Sommer 55 nahezu täglich für einige Stunden die Flugwache…
      Beim Durchblättern des „Tagebuchs“ bin ich unter dem 10. Juni 1955 über folgenden Eintrag gestolpert:
      „Motorleiter 1 Mann 3 Std. am Flughafen für Flugleitung.“

      1. Jetzt umgekehrt Danke für Ihre Ergänzung, Herr Egger. Ich ahnte nicht, dass es so ein „Tagebuch“ gibt, bzw. dass es noch erhalten geblieben ist. Die fast tägliche Anwesenheit des Feuerwehrautos gibt Zeugnis vom regen Flugverkehr. Die Swissair flog glaub ich damals schon täglich nach Innsbruck, die Fehltage im Tagebuch waren womöglich ausgesprochene Schlechtwettertage, wo die Flüge von vornherein gestrichen worden sind.

        Einmal, im Sommer 1959, schien die große Stunde der Flugwache gekommen zu sein, einer der vier Motoren einer Argonaut der Flying Enterprise hatte beim Anlassen Feuer gefangen. Aber das Feuer ging von selber oder durch eine Maßnahme der Crew schon wieder aus, ohne dass ein Eingreifen notwendig geworden wäre. Auch der Mann mit dem Feuerlöscher schritt nicht ein, war wahrscheinlich „normal“. Das Flugzeug rollte anschließend zur Startbahn und flog davon. Steht vielleicht auch im Tagebuch.

        1. Ich konnte inzwischen nachsehen, aber leider fand sich in den Tagebüchern bzw. Einsatzberichten der BFI kein Hinweis zu diesem Vorfall. Allerdings sind 1959 die Flugwachen auch nicht mehr eigens in den Tagebüchern der beiden Wachabteilungen vermerkt …

          1. Lieber Herr Egger, ich bedanke mich, dass Sie Sich die Mühe gemacht haben! Es war übrigens sicher 1959, sodass Sie kein Zweifel plagen muß. Es wird für die Feuerwehrler auch schwierig gewesen sein, die Meldung „Vergaserbrand beim Start, nicht eingegriffen, Feuer von alleine erloschen“ in eine dokumentationsfähige Formulierung zu hüllen.

            Noch ein kleiner Nachsatz zum zweiten am Bild ersichtlichen Tankwagen, dem antipodischen Gegenteil zur Feuerwehr: Das Bild zeigt noch den Flugbenzin Tankwagen der Shell. Noch, denn ein paar Jahre später war schon die Air BP am Platz und blieb es bis heute. Der Flugbetrieb ging damals (wie die Autozahlen) ständig bergauf, am Geschäft konnte es nicht gelegen sein. Den genauen Grund für den Wechsel konnte ich nie in Erfahrung bringen, er hing vielleicht mit der Übergabe vom militärischen zum zivilen Betreiber ab.

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