Kommt grade bekannt vor, oder?
Man könnte ja fast meinen, das hier ist „Innsbruck aktuell“ und nicht „Innsbruck erinnert sich“. Südring und Baustelle – eine Wortkombination, die derzeit hoch im Sprachgebrauch der Innsbrucker Bevölkerung steht. Doch wenn man genau hinsieht, dann ist klar, dass die Aufnahme aus der Vergangenheit stammt. Rechts neben dem Kran sieht man das niedrige Gebäude Egger-Lienz-Straße 5a (ÖBB) und links am Bildrand sind Gebäude der Karwendelstraße zu sehen. Im Entstehen ist offenbar gerade der Häuserblock Egger-Lienz-Straße 13-19a. Soweit aus Archivsicht nachvollziehbar, lag ab 1977 eine Baugenehmigung vor, jedoch scheint sich der tatsächliche Baustart verzögert zu haben.
Ein interessantes Detail, das uns zur genaueren Datierung verhelfen könnte, ist das Wahlplakat, auf dem Alois Mock abgebildet ist. Lässt dieses noch eine bessere zeitliche Einordnung zu? Wann konnte man denn mit Mock „den Aufschwung schaffen“? Auch mit „Sicheres Sparbuch statt neue Steuern“ wurde versucht, die Wählerschaft zu gewinnen – könnten wir uns da zeitlich schon in Richtung Nationalratswahl 1983 bewegen?
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-133-3).
Einmal wär was leicht zum Raten gewesen… aber dem Datierungsvorschlag kann ich zustimmen. Die Nationalratswahl war 1983 am 24. April, Das Bild wurde aufgenommen, als die Bäume noch kahl waren, März vielleicht. Am Luftbild vom 24. Oktober 83 sieht man schon mehr vom Bau, am nördlichen und östlichen Gebäude ist die Firstfeier schon vorbei, und ein Jahr später sind dann alle Häuser fertig.
Mit ein Grund für die Verzögerung des Baubeginns könnte das Abwarten der Vollendung des sogenannten Wifitunnels gewesen sein, der diese Kreuzung ins Chaos gestürzt hat, besonders auf der südlichen Seite.
Zu zeitgenössischen Parallelen sag ich besser nix, sonst gibts wieder politische Schelte. Wobei es eh nit so schlimm ist, solang die Autofahrer bei Gelb stehen bleiben und nicht noch „schnell“ über die Kreuzung wollen und dann einen Querriegel bilden. Macht sogar einen gut durchgeplanten Eindruck, bis auf die Anordnung des provisorischen Zebrastreifens in der Leopoldstraße. Der gehört v o r die wartende Autophalanx, nicht dazwischen.
Ich nehme an Sie meinen die Fritz-Pregl-Strasse, nicht Leopoldstrasse?
Die zeitgenössischen Parallelen beziehen sich auf die schon von Frau Fritz erwähnte aktuelle Situation am Südring. Und dort ist der einzige echte Stau in der Leopoldstraße stadtauswärts wegen der Zebrastreifentafel mitten in der Fahrbahn, die den zweispurigen Verkehr auf eine zusammenführt. Gilt auch für Öffis.