Klassiker des 25. Dezembers
Meinem Gefühl nach gibt es am 25. Dezember nur zwei mögliche Aktivitäten, die an diesem Tag unternommen werden. Die erste wäre das familiäre Christtagsessen im lokalen Wirtshaus (oder wo man einen Platz ergattern konnte). Die zweite Möglichkeit ist die Reise zur Verwandtschaft in entlegeneren Orten – oftmals auch in Kombination mit dem Christtagsessen. Recht was anderes passiert doch sonst nicht?
Von mir selbst kann ich berichten, dass ich meistens die Reise in das tiefste Tiroler Unterland schon Tage zuvor vollzogen habe und deshalb nur mehr die erste Aktivität greifend wird. Die infrage kommenden Lokale kann man meistens an einer Hand abzählen, was mich zu der brennenden Frage führt: Gibt es denn unter den Innsbruckerinnen und Innsbruckern klassische „25.-Dezember-Familienessen-Gasthäuser“?
Unser Titelbild zeigt den Saal des Gasthof Breinößl Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine Serie von weiteren Bildern der Räumlichkeiten wurde bereits in diesem Beitrag präsentiert.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-PL-34)
Frage nach „25.-Dezember-Familienessen-Gasthäuser“: Mir persönlich ist hier nur das Cafe-Restaurant Martin (im Volksmund „Martinsstuben“) in der Geyrstraße 3 in Amras bekannt. Dieses wird von mir außerhalb der Weihnachtsfeiertage regelmäßig frequentiert und so erfuhr ich letzte Woche, daß das Lokal am 25. und 26.12. bereits restlos ausgebucht ist.
Es wird aber in Innsruck sicherlich noch mehr solcher „Weihnachts-Familienessen-Lokehschns“ geben.
Familientradition war trotz Gasthaus Niedermayer im Parterre das Festessen Zuhause mit der Großmutter als unübertroffene Köchin. Den Esstisch in der guten Stube Vereinamte nämlich der Christbaum. Am Stefanitag gab es unveränderbar Rollschinken mit Erdäpfel und Kraut, der Christbaum hatte eine abenteuerliche Übersiedlung an einen Nebentisch hinter sich.
Im Erwachsenenalter war der 26. der übliche Tag der mühsamen Gasthaussuche. Traditionswirtschaft gibt’s keine. Der Nattererbodenwirt hat z.B. offen. Und die eine oder andere Pizzeria.
Lang ist’s her, da irrten wir in einem Taxi im Gebiet Innsbruck Hall hin und her, bis dem Fahrer der Amraser Seewirt einfiel. Bingo.
Zum Chinesen könnt ma natürlich auch gehen, ist immer sehr lustig, wenn sie dann „Melly Chliiistmas“ rufen.
Habe auch schon chinesische Weihnachtslieder gesungen: „Leise lieselt del Schnee, still und stll luht del See…“ usw.
„…still und stall…“ muß es natüllich lichtig heißen.
Der Riesen Haymon, ist da sehr zu empfehlen. Hat am 26.12. geöffnet!