Kapellen-„Rätsel“ – Auflösung
Wie alle Rätsel-Rater natürlich richtig getippt haben, handelt es sich bei diesem Rätsel um die kleine Kapelle am Ölberg. Die Datierung im Tiroler Kunstkataster ist mit „19. (?) Jhdt.“ sehr vage gehalten. Auch in heutigem Zustand (Foto vom 4.8.2023) ist der „Wille“, der geschehen soll, wie Markus Unterholzer in seinem Kommentar im Rätselbeitrag festhielt, nicht wieder aufgetaucht.
Unser Rätselfoto ist nicht datiert. Das Foto stammt von Margarete Hye-Weinhart, die, soweit mir aus unserer Datenbank bekannt ist, vor allem in den 1960-er und -70er Jahren mit der Kamera in Innsbruck unterwegs war. Der Schriftzug „Vater nicht mein, sondern dein Wille geschehe“ könnte auf der ostseitig auf einer Schrifttafel genannten, zweiten Renovierung von 1976 „zum Opfer gefallen“ sein:
Die Erinnerung an die „letzten Schüsse der Bergiselschlacht vom 1. November“, die an dieser Stelle gefallen sein sollen befindet sich auf der Westseite der Kapelle. Die Tafel ist im damaligen und im heutigen Zustand zu sehen:
(Fotos: Ph-Dig-1989-1,-2,-3, Ph-7337)
Diese wunderbare Kapelle beherbergt eine interessante Darstellung des Heilands im Garten Gethsemane. Laut den Evangelisten habe Jesus in diesem Garten Blut geschwitzt und darum gebetet, dass der Kelch an ihm vorübergehe .
Erde vom Garten Gethsemane und anderen Stätten aus dem Leben Jesu wurde früher oft von Pilgern aus dem Heiligen Land mitgebracht.
Am Giebel befindet sich eine kulturhistorisch ungewöhnliche und seltene Darstellung des flammenden Herzens Jesu mit der Dornenkrone in einem dreieckigen Strahlenkranz sowie weiteren dargestellten Objekten.