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Kalvarienberg Arzl

Kalvarienberg Arzl

Auf einer Seehöhe von 674 m, genau 100 m über der Stadt, liegt auf einem Lehmhügel das weithin zu sehende Kirchlein zur Schmerzhaften Mutter Maria, das Wahrzeichen von Arzl. Der achteckige barocke Bau wurde 1665 eingeweiht und 1777 mit der Vorkirche erweitert. Im Inneren bestaunt der Besucher das Glanzstück der Kirche, eine Pietà aus ca. 1430.

Die Felder in der Kuppel sind mit Fresken von Aloys Berathoner aus dem Jahr 1779 geschmückt. In der Vorkirche ist ein „Grabmal Christi“ aus 1829 zu sehen, links und rechts tragen zwei Engel die Symbole der Geißelung und Dornenkrone.

An der westlichen Stirnseite, der Sakristei, sieht man an der Außenwand ein großes Kreuz. Es ist das Ende des Kreuzweges, der dem Juwel den Namen „Kalvarienberg“ gab. Ölgemälde in den sieben kleinen Kapellen zeigen die Leidensgeschichte Jesu. Sie werden oft auch als Passionskapellen bezeichnet und wurden 2015 von der Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck (IIG) renoviert.

Kalvarienberge mit ihren normalerweise 14 Kreuzwegstationen sind über das ganze Land verstreut. Da die Menschen im Mittelalter nicht nach Jerusalem pilgern und auf der dortigen Via Dolorosa einen Ablass ihrer Sünden erhalten konnten, folgten sie diesen Wegen in ihrer Heimat. Der Begriff „Kalvarienberg“ leitet sich von der lateinischen Übersetzung des aramäischen Wortes „Golgota“ ab, das mit „Calvariae locus“, des „Schädels Ort“, übersetzt wird.

Im Jahre 2004 tauchten im Zuge von Sanierungsmaßnahmen am Südrand des Lehmhügels Funde aus vorrömischer Zeit sowie aus dem frühen Mittelalter auf.

1981 wurde das im Süden gelegene Feuchtwiesengebiet wegen seiner Ursprünglichkeit und seiner spezifischen Tier- und Pflanzenwelt zum „Geschützten Landschaftsteil“ erklärt.

Dank seiner traumhaften Lage und der Intimität des Kirchenraumes finden dort immer wieder Hochzeiten statt.

(Foto: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-9898)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Um ein Haar hätten die wackeren Arzler Bauern den landwirtschaftlich unnutzbaren Hügel an den Ziegelfabrikanten verkauft, der trotzdem noch genug Zerstörung angerichtet hat.

    Ich weiß gar nicht, wie es jetzt mit der Öffnung ausschaut, früher war das Kirchl nur zu bestimmten Zeiten zugänglich, in der Fastenwoche z.B. konnte man die Fastenkrippe bewundern. Wenn man an dem blindwütigen Hundsviech beim Bauern unterhalb des Kirchls vorbeischleichen konnte…

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