Der Volks- und Schlachtenmaler Jakob Placidus Altmutter, Teil 1
Jakob Placidus Altmutter wurde am 25. Juli 1780 in Innsbruck als Sohn des Malers Franz Altmutter und seiner Frau Maria Altmutter geboren. Franz Altmutter war ein sehr vielseitiger und produktiver Künstler, der in den verschiedensten Techniken versiert war: Er schuf sowohl Ölgemälde, Aquarelle, Pastelle als auch Fresken. Inhaltlich reichten seine Werke von Porträts über Stillleben und Landschaftsbilder bis zu Kirchenfresken und Altarbildern.
Jakob Placidus Altmutter erhielt seine erste künstlerische Ausbildung von seinem Vater, der den Wunsch hegte, dass Jakob in künstlerischer Hinsicht in seine Fußstapfen treten sollte. Dieser interessierte sich aber nicht wirklich für die traditionelle klassische Malereiausbildung, die vor allem aus der Nachahmung klassischer Vorbilder bestand. Er zeichnete lieber bewegte Bilder nach der Natur und fertigte Kriegsbilder an, die Kampfhandlungen und durchziehende Truppen während der Koalitionskriege zeigten. Auffallend an diesen Bildern ist die detailgetreue Darstellung der Uniformen und Waffen.
1801 schickte Franz Altmutter seinen Sohn an die Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo dieser eine akademische Malereiausbildung erhalten sollte. Jakob studierte zwei Jahre lang bei dem für seine Schlachtengemälde bekannt gewordenen Francesco Casanova. Allerdings brach er das Studium nach zwei Jahren vorzeitig ab. Er kehrte nach Innsbruck in die Werkstatt seines Vaters zurück und unterstützte diesen bei einigen Freskomalereien. Neben dieser Tätigkeit fertigte er weiterhin Bilder nach seinem eigenen Geschmack an: Diese zeigen sowohl Szenen aus dem „einfachen Volksleben“ als auch vom Tiroler Volksaufstand im Jahr 1809. Zumeist beschränkte sich Jakob Placidus Altmutter bei diesen Werken auf Bleistift-, Feder- und Tuschzeichnungen, die er teilweise leicht kolorierte.
Das Titelbild dieses Artikels zeigt die Erstürmung der Innbrücke in Innsbruck am 12. April 1809. Sowohl diese Entwurfszeichnung als auch die unten abgebildete fertige Ausführung des Motivs befinden sich in der Sammlung des Stadtarchivs Innsbruck.
Sehr bekannt wurde Jakob Placidus Altmutters Porträt von Andreas Hofer, das nach 1809 entstand. Dieses wurde mehrfach von anderen Künstlern kopiert bzw. diente es als Vorlage für spätere Andreas-Hofer-Darstellungen.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-g-1735, Bi-k-308, Bi-g-106)