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Innsbrucker Widerstand

Innsbrucker Widerstand

Anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um auch auf einen Innsbrucker Widerstandskämpfer aufmerksam zu machen, der in den 40er-Jahren versuchte sich gegen das nationalsozialistische Regime aufzulehnen. Die Rede ist von Franz Mair, einem Gymnasialprofessor mit bewegender Geschichte.
Mair wurde am 29. Oktober 1910 in Niederndorf bei Kufstein geboren, er war das dritte von insgesamt vier Kindern der Eheleute Johann Mair und Berta Kollmann. In seiner Jugend besuchte er das Akademische Gymnasium in Innsbruck, an dem er 1930 die Matura absolvierte. Kurz darauf begann er an der Universität Innsbruck ein Anglistik- sowie Germanistikstudium, um dann wieder an seine ehemalige Schule als ausgebildete Lehrkraft zurückzukehren. Schon immer war Franz Mair ein Gegner des NS-Regimes gewesen und er hatte auch keine Scheu davor seinen Schülern, die ihn liebevoll ,,Englisch-Mair“ nannten, zu vermitteln, was er von den Nationalsozialisten hielt.
Auch nach der Machtübernahme Hitlers stand er hinter seiner Meinung und musste dafür fast mit seinem Leben bezahlen, als er öffentlich seine Meinung über das NS-Regime verbreitete und knapp einem Todesurteil entging. Mair stand in engem Kontakt mit anderen Widerstandsgruppen, unter anderem auch mit der Weißen Rose, und den Alliierten. Mit seiner Widerstandsgruppe ,,Gruppe Franz Mair“, die er gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit ehemaligen Schülern gegründet hatte, half er Deserteuren und versteckte einen französischen Agenten plus seine Funkanlage bei einem Bauern in Ellbögen. Leider fand auch das Engagement von Franz Mair für die gute Sache ein tragisches Ende; am 3.Mai 1945 wurde Mair bei einem Schusswechsel zur Verteidigung des Innsbrucker Landhauses verwundet und erlag wenige Tage später seinen Verletzungen.
Aber das Wirken von Franz Mair sollte unvergessen bleiben. Um ihn zu ehren, wurde im Mai 1946 an der Wand des Landhauses eine Gedenktafel für den Tiroler Widerstand vom damaligen Landeshauptmann Alfons Weißgatterer enthüllt, die auch heute noch zu sehen ist. Weiters erinnert die Prof.-Franz-Mair-Gasse an den Lehrer und es existiert ein städtisches Ehrengrab auf dem Pradler Friedhof. Sein Name wurde auch auf dem Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz angebracht. Im Akademischen Gymnasium selbst befindet sich, zumindest war es zu meiner Schulzeit dort so, eine Gedenktafel für Mair in der Eingangshalle, die über seine Tätigkeit während des Zweiten Weltkriegs informiert.
(Verena Kaiser)

(Foto: Privatarchiv)

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