Innsbruck gibt Gas!
Seit dem Jahr 1859 gab es in Innsbruck Gaswerke. Zuerst privat betrieben, später von den Stadtwerken. Ab 1861 steht ein großer Gaskandelaber vor dem Landestheater. Schon zuvor wurde der Gastgarten des Adambräu mit Gaslicht erhellt. Ende des 19. Jahrhunderts – 1894 – bestanden in Innsbruck 559 Gaslaternen und drei elektrische Lichter am Bahnhof zur Beleuchtung der Straßen zur Verfügung.
Gleichzeitig hält Gas auch in die Innsbrucker Küchen Einzug: Im Jahr 1903 gab es 2612 „Gasküchen“, zwei Jahre später bereits 5.000. Die folgenden Jahrzehnte waren von einem Auf und Ab bei der Nutzung von Gast gekennzeichnet. Noch um 1950 entluden vier Arbeiter des städtischen Gaswerks täglich etwa 100 bis 120 Tonnen Kohle. Diese wurde dann bei großer Hitze verbrannt.
Das Ende des Gaswerkes kam schleichend: Der private Gasverbrauch sank in den 1960er Jahren laufend. In den Küchen wurde inzwischen vor allem elektrisch gekocht. Durch die hohen Defizite wurde im Jahr 1974 das städtische Gaswerk geschlossen und die Anlagen abgebaut. Erst dadurch konnte der heutige Stadtpark Rapoldi in seiner heutigen Größe entstehen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum; Signatur: Kr/Pl-1619)
Besser verspäter als nie: ein fantastisches Foto. Danke!
Und wieder denke ich mir: schade, dass nicht zumindest einer dieser Gasometer erhalten blieb.