Innsbruck-Ansichten aus dem Verlag Ottmar Zieher, Teil 2

Die ersten Postkarten aus dem Verlag Ottmar Zieher erschienen bereits um 1880 herum. Wurden anfangs noch Karten mit einfachen regionalen Szenen herausgegeben, änderte sich dies mit dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts einsetzenden Siegeszug der Postkarte. Ottmar Zieher erweiterte nicht nur die Anzahl seiner Motive erheblich, sondern legte auch gesteigerten Wert auf die Druckqualität. Es erschienen Postkarten mit Motiven aus vielen europäischen Städten. Allein die Anzahl an Karten mit Innsbruck-Darstellungen ist beeindruckend.

Für Sammler besonders interessant ist bis zur heutigen Zeit eine zwischen 1898 und 1902 im Verlag Ottmar Zieher erschienene, mehr als zweitausend Motive umfassende Serie von Künstlerpostkarten. Künstler wie zum Beispiel Michael Zeno Diemer, Edward Harrison Compton, Fritz Bergen, Paul Otto Engelhard, Carl Schmidt und Fritz Bergen fertigten Vorlagen für diese Postkartenserie an. Meist handelte es sich bei den Vorlagen um Aquarelle, die dann als Lithographie umgesetzt, problemlos vervielfältigt werden konnten.

Die oben abgebildete, im Jahr 1898 gelaufene Künstlerpostkarte zeigt das Schloss Weiherburg gegen Norden. Die Karte entstand nach einer Vorlage des Künstlers Carl Schmidt. Das Titelbild zeigt eine ebenfalls im Jahr 1898 gelaufene „Gruss aus Innsbruck“ Postkarte mit drei Abbildungen aus Innsbruck und Umgebung. Die größte Abbildung trägt den Titel „Rennplatz“. Auf ihr sind unter anderem die Hofburg, die Stadtsäle und das Landestheater zu sehen. Rechts davon befindet sich eine Darstellung, die mit „Igls mit dem Lanser-See“ beschriftet ist. Eine weitere Abbildung zeigt das Helblinghaus, in dem zu diesem Zeitpunkt das Katholische Casino untergebracht war.

Wie es mit dem Verlag Ottmar Zieher weiterging, erfahren Sie im dritten Teil des Artikels, der am 30. Dezember 2023 erscheinen wird.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24359-001, Sommer 7-41)