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In Stein Gemeißelt (III.)

In Stein gemeißelt (III.)

1485 begann Friedrich III. die Verhandlungen mit den Kurfürsten, um die Wahl Maximilians zum römisch-deutschen König zu sichern. Zuvor hatten ihn Probleme in den Erblanden daran gehindert, denn der ungarische König belagerte Wien und hatte auch das Entsatzheer in einer offenen Schlacht besiegt. Zu Beginn des Jahres fand ein Reichstag zu Frankfurt statt, auf dem Friedrich versuchte, von den Fürsten Hilfe gegen die Ungarn zu erhalten und zu eruieren, wie die Fürsten zu der Wahl standen. Der Markgraf von Brandenburg verlautbarte seine Opposition zur Wahl Maximilian, wobei Friedrich dabei dementierte, die besagte Wahl überhaupt anzustreben, schließlich sei er immer noch selbst Kaiser. Gegen den ungarischen König erhielt Friedrich keine Hilfe, die Fürsten verließen sich auf die wohl erprobte Ausrede, dass der Reichstag aufgrund der mangelnden Anwesenheit nicht beschlussfähig sei. Schon nach dem Fall von Konstantinopel hatte sich dieses strukturelle Problem des Reiches gezeigt, als versucht wurde, einen gemeinsamen Kreuzzug gegen die Osmanen zu organisieren. Es gab keine Regelung, nach der Beschlüsse des Reichstages für Fürsten (oder Städte), die keine Vertretung entsandt hatten, bindend waren; somit war es relativ einfach sich Beschlüssen des Reichstages zu entziehen. Haug von Werdenberg, der Truchsess des Kaisers wies die Fürsten anschließend daraufhin, dass es noch eine einfache Möglichkeit gäbe, den Kaiser zu unterstützen, ohne ihm Truppen oder Geld stellen zu müssen. Worin diese Möglichkeit bestand, musste er nicht aussprechen, den Fürsten war klar, dass die Wahl Maximilians gemeint war.

Während sich die Krise in den Erblanden weiter zuspitzte – Wien fiel im Juni 1485 an die Ungarn – gelang es Friedrich jedoch die Kurfürsten auf seine Seite zu bringen. Maximilian reiste aus den Niederlanden nach Aachen, wo er sich mit seinem Vater zum ersten Mal seit Jahren wiedertraf. Von dort begab man sich nach Frankfurt, um sich mit den Fürsten zu treffen. Es gab allerdings einige Schwierigkeiten bei der Wahl.  Die Tradition, den Nachfolger zum König zu wählen, während der Kaiser noch lebte, war nicht in der goldenen Bulle verankert. Doch es gelang Friedrich, trotz dieses Problems und dem Fehlen des Königs von Böhmen, die Wahl Maximilians durchzusetzen. Auch weitere Fragen des Reiches wurden diskutiert, zu bedeutenden Ergebnissen kam man allerdings nicht.

Von Frankfurt aus reisten Maximilian und Friedrich nach Aachen. Einige Streitigkeiten um die Rangordnung der Fürsten und die damit einhergehende Position bei der Krönung, führten dazu, dass der Tag der Krönung auf den 9. April verschoben. Im Aachener Dom wurde Maximilian feierlich gekrönt, im obigen Relief ist er auf dem Thron umgeben von der Kurfürsten zu sehen. Er schwor, den katholischen Glauben zu halten, die Kirche zu schützen, das Reich gerecht zu regieren, die Rechte des Reiches zu wahren, Witwen und Waisen zu schirmen und der Kirche und dem Papst treu zu sein. Im prächtigen Krönungsornat zogen Kaiser und König durch die Stadt, während Gefolgsleute im Namen des neu gekrönten Königs Geld in die jubelnde Menge warfen – obwohl die die herrschaftlichen Kassen freilich alles andere als voll waren. Beim fürstlichen Festmahl wurde auf goldenem Geschirr aufgetischt, während auf den großen Plätzen der Stadt auch für die Allgemeinheit aufgekocht wurde.

Team Stadtarchiv (Signatur Ph-A-10171-004)

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