In Stein gemeißelt
Mit diesem Relief kehren wir wieder dorthin zurück, wo schon so viele der Serie ihr Motiv fanden: Italien. Dargestellt ist die Belagerung von Verona, die während des nächsten Italienkrieges stattfand. Man möchte meinen, dass wie zuvor die Geschütze Maximilians dargestellt sind, aber ein genauerer Blick auf die Banner verrät, dass das kaiserliche Heer in der Stadt verschanzt ist und unter den Belageren die Fleur de Lis zu sehen sind.
Noch während Maximilian mit der Doppelhochzeit beschäftigt war, fiel der neue französische König, Franz I., wieder in Mailand ein und erobert die Stadt. Massimiliano Sforza wurde abgesetzt und die Stadt von französischen Truppen besetzt. Venedig befand sich ebenfalls wieder im Krieg mit dem Kaiser und Maximilian führte erneut einen Feldzug in Italien – und wieder musste er ihn, wie er selbst sagte, mit anderer Leute Geld führen. Die Mittel sollten v.a. von Spanien, England und natürlich den Fuggern kommen. Doch der Tod König Ferdinands führte dazu, dass deutlich weniger spanische Hilfe eintraf als erwartet und das englische Gold floss überwiegend in die Schweiz, womit die finanzielle Lage des Kaisers noch prekärer als sonst wurde. Als Maximilian sein Heer vor die Tore Mailands führte, war er gezwungen, wieder kehrt zu machen, da die schweren Belagerungsgeschütze noch nicht vor Ort waren und die Landsknechte und v.a. die Schweizer in seiner Armee einer Meuterei nahe waren.
Nach dieser Niederlage erstürmmten die feindlichen Streitkräfte Brescia und begannen mit der Belagerung von Verona, wo sich über 8000 Mann (deutsche Landsknechte, Spanier und Schweizer) verschanzt hatten. Kurz gelang es Maximilian, den Ring der Belagerer zu brechen und neue Versorgungen in die Stadt zu bringen. Die Belagerung dauerte den ganzen Krieg lang und es gelang den Verteidigern, die Angreifer trotz zahlreicher Breschen abzuwehren. Doch am Ende wurde die Stadt als Teil des Friedensvertrages wieder an Venedig übergeben.
(Ph-A-10171-24)