Im Weg gestanden
1854 kaufte die Stadt Innsbruck das ehemalige Fuggersche Faktoramtsgebäude, ein enorm großes Gebäude. Dort wurde die k.k. Oberrealschule untergebracht, die aber 1890 in das ehemalige Stadtspital am Adolf-Pichler-Platz übersiedelte. Danach wurde in diesem Gebäude bis 1933 die Knaben-Bürgerschule installiert. Das heute neben dieser Stelle befindliche Landhaus wurde erst 1939 errichtet.
Ein in der Innsbrucker Stadtgeschichte besonderes Ereignis erfolgte noch unter der Bürgermeisterschaft des höchst verdienstvollen Bürgermeisters Wilhelm Greil: Die ehemalige Karlstraße wurde 1919 in Wilhelm-Greil-Straße umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt war dieser auch noch nicht Ehrenbürger der Landeshauptstadt. Es gibt nicht viele Fälle, in denen zu Lebzeiten des Namensgebers eine Straße benannt wurde.
Dieses Fotos aus der Zeit kurz vor dem Abbruch des Gebäudes zeigt auch ein interessantes Detail: Der Lohnkutscher Heinrich Menardi betreibt zu diesem Zeitpunkt natürlich bereits eine Auto-Vermietung; zuerst am Boznerplatz 7a, später in der Wilhelm-Greil-Straße 19. Dieser war eine Institution im Innsbrucker Wirtschaftsleben. Noch 1957 warb die Firma Heinrich Menardi als „Autounternehmen und Garage“ mit einer breiten Palette von Transportleistungen: „Veranstaltungen und Durchführung aller Fahrten im In- und Ausland mit mod. Privatwagen und Autobussen. Ständige Ausflugstouren nach Salzburg, Südtirol, Bayern usw.“
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-4-273)
Herrlich, an diesem schönen Bild kann man sich fast gar nicht sattsehen.
Erlauben Sie mir bitte eine Frage
War diese Bürgerschule auch für Mädchen da oder hat es für Mädchen eine eigene Bürgetschule gegeben? Ich frage deshalb weil ich ein Zeugnis meiner verstorbenen Mutter habe aus dem Jahre 1928/29. Kann es die Schulgasse gewesen sein? Kv Sophie Mohrherr.
Danke im Voraus für einen Hinweis.
Meine Mutter, Jahrgang 1916, besuchte in den Schuljahren1927/28, 1928/29 und 1929/30 die
„Öffentliche-Mädchen-Bürgerschule Innsbruck, Schulstraße 6.
Als Direktor ist jeweils ein „H Rendl“ unterschrieben
Am Entlassungszeugnis finden sich die Unterschriften folgender Lehrkräfte
:Religion F Kranebitter
Deutsch Naturgeschichte Therese Ertl
Erdkunde / Geschichte Irene Vilas
Naturlehre G. Wehinger
Rechnen/Buchführung, sowie Raumlehre I Hewrdy
Freihandzeichnen Grissemann
Gesang L.Niederwieser
Weibliche Handarbeten Caroline Waibl
Italienische Sprache Ida Mayr
Vielleicht helfen Ihnen diese Namen, um den Standort der Bürgerschule Ihrer verst. Frau Mutter mit Sicherheit herausfinden zu können.
Ergänzung:
„Direktor: H.Rendl“
Und die ehemalige „Schulstraße“ ist die jetzige “ Ilse Brüll Gasse.“