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Hier Werden Gleich Mehrere Klischees Widerlegt

Hier werden gleich mehrere Klischees widerlegt

Ein eigentlich recht unspektakuläres Foto. Es scheint ein Frühlingstag in den frühen 1960er Jahre zu sein. Bei der Datierung anhand der Autos habe ich keine Ahnung. Wäre eine reine Raterei.

Bei der Datierung anhand der Mode habe noch weniger Ahnung. Also unter null.

Wo wir uns befinden, ist spätestens klar, wenn man sich die Baustelle im Hintergrund anschaut. Ich vermute aber auch, dass die Auslage links die erste mit gebogenen Schaufenster-Glas war. So etwas ist bis heute eine seltene Ausnahme. Viele fallen mir aktuell nicht ein. Eigentlich gar keine.

Doch zurück zum Titel:

Hier werden gleiche mehrere Klischees widerlegt. Einerseits blickt die Frau recht interessiert auf die neuesten Automodelle. Dabei interessieren sich Frauen doch nicht für Autos.

Junge Männer interessieren sich für Autos. Und (auch ältere) Männer interessieren sich für Frauen. Die beiden schauen beinahe demonstrativ in die entgegengesetzte Richtung. Was sagt uns das? Jetzt würde uns natürlich brennend interessieren, was auf der Ostseite der Leopoldstraße zu sehen ist…

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Kr/Ne-7878)

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Frage: Was tut der Mann mit Hut an einem Sonntagvormittag im Schaufenster????????? Herr Hirsch wird uns sicher bald die Uhrzeit errechnen können – und den Monat??? Sonntag Vormittag Anfang März? Der jungen Dame nach, die möglicherweise von der Messe in der Servitenkirche nachhause geht, dürfte es sich um einen Sonntag handeln.
    Das Renovierungsdatum der Triumphpforte müßte unschwer zu erfahren sein – das Stadtarchiv hat da doch seine Quellen…
    War das gegen Ende der 50-er Jahre?

  2. Ende März 1955. siehe die Abbildung der Zeitungsannonce der Fa. Linser im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/das-tiroler-autohaus/ . Im Schaufenster stehen die selben Autos.

    Der Herr mit den malvoglisch gekreuzten Strümpfen steht aber nicht drinnen sondern spiegelt sich samt TAIF und WMB im noch neuen Glas. Er träumt dem Äußeren nach zu schließen (Vorsicht! Klischee!) eher von einem Motorrad.

    Die zwei uuuungemein sympathischen Halbstarken im Vordergrund blicken auf irgendeine unerreichbare Schönheit im Café Greif. Ja, erst einmal Schule fertig machen, und dann einen 600er kaufen. Gebraucht, mit Mängeln. Dann auf nach Kentucky mit der Schnucki.

    Die zwei lederjackenbekleideten Herren lassen das Raten über ihre Bestimmung auf diesem Planeten offen. Man trägt Kappe. In einem Fall studentisch schief. Kein Klischee greift da so richtig.

    Der Sonntagstheorie von Frau Stepanek schließe ich mich gerne an, auch wenn Ruhe auf der Baustelle kein sicheres Indiz dafür ist. Die Dame, die allein in der Kirche und auch sonst nicht zu zweit war, mag gerade über einen autokaufkräftigen Wunschgatten nachdenken. Der knickerbockerknickrige Motorradler ist schon einmal aus der Liste gestrichen, die Halbstarken nicht einmal als existent betrachtet,

    Ein herrlicher Sonntag.

    Achja, die Uhrzeit. 9:47. Ich schwörs.

    1. Guten Morgen Herr Hirsch. Habe in diesem Autohaus 1970 eine gebrauchten Käfer gekauft und zwar beim Kier Siggi (den sie als flugaffiner vielleicht gekannt haben).

    2. Wenns nur kein Meineid ist!
      Meine Sonntagstheorie gründete sich u.a. auch darauf, daß keine einzige Hausfrau zum Melzerbäck eilt. Für die genaueste Uhrzeit bin ich natürlich sehr dankbar – da bräuchten wir halt noch das Gottesdienstprogramm der Serviten. 1955 hätten wir an evtl möglichen Sonntagen: den 20.3. – Laetare und dem 27.3. Passionssonntag. Dem Gesichtsausdruck der jungen Dame nach – eher nachdenklich! – tendiere ich zu Letzterem.
      Und die junge Dame träumt wohl eher von einem schönen Autoausflug in allen Ehren als von einem „Kavalier“ – sie scheint mir doch eher introvertiert zu sein. Hoffentlich hat man sie nie verschreckt.

  3. Ende März 1955 stimmt haargenau. Warum? Einerseits kann ich aus dem Werkeverzeichnis meine Onkels, des Bildhauers Franz Roilo, entnehmen: „1955 Triumphpforte – Reinigen und vergolden, Restaurierungsarbeiten“, andererseits kann ich mich noch gut erinnern, dass ich vor meiner Matura (Mai – Juni 1955) einige Nachmittage auf diesem Gerüst verbrachte, bewaffnet mit Drahtbürste, Schwamm und Wasserkübel. Ich durfte sogar zwei Mitschüler dazu einladen, die so wie ich, einige Schillinge gut brauchen konnten. Einer von ihnen, der Bogner Walter aus der Amraserseestraße, dessen Vater im Krieg blieb, erzählte mir später anlässlich eines Maturatreffens, er hätte ohne diese Arbeit seinen schwarzen Anzug ausleihen müssen!

    Mein Einsatz endete abrupt als mir eine andere Tante, bei der ich nach dem Tode meiner Mutter lebte, klar machte, es sei besser mehr auf die Matura zu lernen. Ich falle ihr sonst ein weiteres Jahr zur Last!

  4. Die Datierung ist zwar geklärt, der vordere Fiat oder Steyr-Fiat dürfte ein 1400 sein, der ab 1953 gebaut wurde. Der 600 wurde ab 1955 gebaut

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